Abfertigung, Ablöse der Urlaubsansprüche, Boni: 2017 nahm der ÖVP-nahe Casinos-Boss Karl Stoss 3,6 Millionen Euro mit in die Pension.
Ab 2007 dirigierte Karl Stoss (64) die Casinos AG, die zu 33 % in der Hand der Republik und somit der Steuerzahler ist. Deshalb ist es noch wesentlich skandalöser, dass ein politisch besetzter Aufsichtsrat an den ÖVP-nahen Generaldirektor derart hohe Summen an Gehalt und Prämien ausbezahlen ließ und den Ex-Chef auch noch mit einem für die Eigentümer extrem teuren Betriebspensions-Vertrag beschenkt hat.
Schwarz auf weiß: Was der Aufsichtsrat alles genehmigte
Der Tageszeitung ÖSTERREICH wurden nun weitere Details, die alle dafür verantwortlichen Casinos-Aufsichtsräte massiv belasten, zugespielt:
2015 auf 2016 wurde der Fixbezug von Karl Stoss um gleich zehn Prozent auf 550.000 Euro brutto erhöht, das brachte dann ein monatliches Bruttoeinkommen von 39.285 Euro (14-mal).
Ein Bonus und die Abfertigung: 3,6 Millionen Euro zum Abschied
2016 genehmigte der Aufsichtsrat auch die Auszahlung der Urlaubsansprüche: Ein Plus von 684.767,41 Euro. Dazu kam ein netter Bonus von 1,46 Millionen Euro.
2017 verabschiedete sich Langzeit-Generaldirektor Stoss in den Ruhestand: Zum Fixgehalt von 550.000 Euro kamen noch ein Bonus von 1,61 Millionen Euro sowie die Abfertigung plus Urlaubsersatzleistung in der Höhe von zwei Millionen Euro. Macht gesamt 4,16 Millionen Euro.
2018, bereits in Pension, galt dann der kürzlich aufgedeckte Konsulentenvertrag: Für 6 Monate Beratertätigkeit von maximal 4 Wochenstunden ließ der Aufsichtsrat 90.000 Euro brutto an Karl Stoss auszahlen. Und weil dieser Vertrag vorzeitig im Juni 2018 beendet worden ist, bekam Stoss als Trostpflaster eine Prämie in der Höhe der Jahresgage dazu: 180.000 Euro.
Wobei die Kommunikationsabteilung der Casinos AG bisher nicht dementiert hat, dass diese Konsulenten-Gage zusätzlich (!)zur Betriebspension floss, die mit Stoss vereinbart war: nämlich 550.000 Euro …
Ex-Casinos-Manager sorgte auch für den Fall der Fälle vor
Auch die Gattin des Managers sollte nicht plötzlich verarmen, falls dem Casinos-Ex-Manager etwas zustößt: Sie soll nach einem Ableben von Stoss 60 % seiner Betriebspension erhalten – die Casinos Austria AG wollte das nicht dementieren. Das wären 330.000 Euro im Jahr oder monatlich 23.571 Euro brutto (14-mal).
R. Schmitt