Aufregung

ORF-Wirbel um falsche Trendprognose hat Konsequenzen

Die FPÖ lag bei der Trendprognose im ORF viel zu hoch, die SPÖ viel zu tief. Das hat jetzt Konsequenzen.

Als am Wahlsonntag kurz nach 17 Uhr die Trendprognose über den ORF flimmerte, "da stimmte fast gar nichts", sagt ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler gegenüber oe24. Jetzt ist klar, dass die Meinungsforscher des Foresight völlig daneben gelegen sind. Laut der Trendprognose wäre sich eine SPÖ-Neos-Koalition in Wien gar nicht ausgegangen. Das ist jetzt die wahrscheinlichste Variante!

FPÖ falsch eingeschätzt

Die FPÖ kam laut ihrer Trendprognose (3.600 Befragte, 3% Schwankungsbreite) auf 23,5 %. Geworden sind es schlussendlich - Stand Montagnachmittag - 20,75 %.

"Hier wird mit Umfragen Politik gemacht"

Die SPÖ lag laut Foresight-Trendprognose nur bei 37 %. Geworden sind es 39,51%. Immer noch ein Minus für die Roten von mehr als 2 %. Aber durch die Trendprognose wirke es so als habe die SPÖ noch dazugewonnen, wenn man die Hochrechnung damit vergleicht. Und bei der FPÖ schaut es nach Verlusten aus, obwohl sie sich verdreifacht hat, schildert Westenthaler.  "Hier wird mit Umfragen Politik gemacht, so daneben gelegen sind die Foresight/früher Sora-Forscher noch nie - das muss Folgen haben."

Konsequenzen

Das Sora-Institut musste nach einem Skandal den Hut nehmen, "doch es wurde nur das Türschild ausgetauscht und Foresight draufgeschrieben", sagt Westenthaler. Nach dem Sora-Aus (wegen Wirbel um Dirty-Campaigning-Angebot für SPÖ) und einigen Monaten Pause wurde Foresight das ORF-Meinungsforschungsinstitut. Es gebe andere, bessere Meinungsforscher, diese müssten in Zukunft den Job machen. Er werde Folgen für die "völlig irreleitende Trendprognose im ORF" fordern, schon am 16. Juni bei der nächsten Sitzung des Stiftungsrates des Senders.

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