Feuer-Alarm

Panne: Eurofighter-Notlandung

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Panne bei Überschall-Flug ++ Brand in Triebwerk vermutet ++ Keine Verletzte.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat nicht seine besten Tage: Just am Donnerstag, wo er mit ­Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) über Kasernenschließungen diskutierte, kam es in Innsbruck zur nächsten Panne eines Eurofighter-Jets.

Feueralarm. Kurz vor 14.30 Uhr, Großraum Innsbruck: Zwei explosionsartige Geräusche erschrecken die Bevölkerung, sind von Wattens bis ins Tiroler Außerfern zu hören. Besorgte Bürger ­rufen bei Polizei und Feuerwehr an, eine Schaufensterscheibe geht zu Bruch.

Kurz später die Auflösung: Ein Übungsflug von zwei ­Eurofightern war schuld am Knall, einer lieferte den nächsten Jet-Zwischenfall: Bei Überschallgeschwindigkeit bemerkt der Pilot das leuchtende Warnsignal für einen Triebwerksbrand. Er entscheidet sich sofort dazu, das Triebwerk abzuschalten und den Flughafen Innsbruck anzufliegen.
Feuerwehr war bereit. Dort wird die Feuerwehr alarmiert, „die Einsatzkräfte brachten sich auf dem Rollfeld in Stellung“, sagt Flughafenchef Marco Pernetta. Wenige Minuten später landete der mehr als 100 Millionen Euro teure Vogel sicher. Heeres-Sprecher Oberst Michael Bauer gegenüber ÖSTERREICH: „Äußerlich gab es keine Anzeichen für einen Brand. Es war kein Rauch zu erkennen.“

Ursache wird geprüft. Doch warum kam es zur Notlandung? Eine Antwort auf diese Frage sollen Techniker finden, die den Eurofighter genau inspizieren. Der Jet steht vorerst auf dem westlichen Rollfeld. Verteidigungsminister Klug (SPÖ) hielt sich bedeckt und wollte auf Anfrage den Zwischenfall nicht kommentieren. Er will heute Stellung nehmen.

(prj, gü, lov)

Eurofighter: Debakel für das Bundesheer

Alle Eurofighter haben Baumängel. Österreich könnte die Schrott-Jets zurückgeben.

Die Luxusanschaffung der Regierung Schüssel verkommt zum Milliardengrab: Alle Eurofighter, auch jene des Bundesheeres, haben Produktionsmängel. Bei Bohrungen wurde geschlampt, die Lebensdauer reduziert sich auf ein Drittel (2.000 Flugstunden).
Grünen-Aufdecker Peter Pilz sieht darin die Chance, aus dem Kaufvertrag aus­zusteigen. Österreich könne den gesamten Preis zurückfordern. Nach der neuen Panne legt er nach: „Der Eurofighter-Notfall in Innsbruck ist der letzte Beweis, dass das System Eurofighter in Österreich nicht mehr ­betrieben werden kann. Seit dem heutigen Triebwerksbrand muss auch der Minister wissen, dass er ab jetzt die volle persönliche Verantwortung trägt.“

(küe)

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