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Androsch: 'Sozialpartner sollen jetzt übernehmen'

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Ex-Finanzminister Hannes Androsch wünscht sich Aktion der „Reserve-Regierung“.

oe24.tv: Reagiert die Bundesregierung angemessen auf die enormen Auswirkungen des Ukraine-Krieges?

Hannes Androsch: Wir sind in schwierige Zeiten geraten. Wir sind besonders schlecht dran, weil es eine Unmenge von Versäumnissen bei Strom- und Gasversorgung gibt. Es gibt kein Krisenmanagement und keine Strategie. Daher würde ich mir wünschen, dass die Sozialpartner das in die Hand nehmen und übernehmen.

oe24.tv: Die Sozialpartner sollen also das Krisen­management übernehmen?

Androsch: Sie sind sowohl verbraucherseitig als auch lieferseitig veranlagt, was die Energie anbelangt. Das gemeinsame Interesse deckt sich mit der Bevölkerung. Die Regierung ist dazu nicht in der Lage.

oe24.tv: Braucht es im Kampf gegen die Teuerung eine europäische Lösung?

Androsch: Ohne europäische Solidarität wird es nicht gehen. Jeder muss sich einschränken, einsparen. Auch die Effizienz muss gesteigert werden. Wir müssen wegkommen von der Abhängigkeit von russischen Gas-Importen.

oe24.tv: Was passiert wirklich, falls Putin uns im Winter das Gas abdreht?

Androsch: Ich hoffe, dass wir mit einem blauen ­Auge davonkommen. Aber man muss den Worst Case mitbedenken: Das wäre ein fürchterlicher wirtschaftlicher Rückschlag – allen voran für bestimmte Sparten der Industrie. Dann müssten wir noch schnell Strickkurse machen, um eine Mütze und Handschuhe zu ­haben.
 

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