SPÖ-Chef ganz offen

Babler: Das war mein größter Fehler

Teilen

Der neue SPÖ-Chef sprach beim "Frühstück bei mir" auf Ö3 ganz offen. 

Wenige Tage nach dem SPÖ-Chaos bei der Simmauszählung war der neue Parteichef Andreas Babler zu Gast bei Claudia Stöckl auf Ö3. Dort sprach der 50-Jährige über seinen Werdegang, seine politischen Ansichten und Ziele und auch über seine Familie.

Die letzten Tage seien ein Wechselbad der Gefühle gewesen, so Babler. Das Abwarten auf das überprüfte Ergebnis sei für alle Beteiligten sehr schwierig gewesen, so der neue SPÖ-Chef weiter. Ein Gespräch mit dem unterlegenen Hans Peter Doskozil habe es noch immer nicht gegeben, Babler will ihn nun treffen: „Wir sind im Kontakt herstellen, damit es einen konkreten persönlichen Termin gibt.“ Die Witze über das Abstimmungschaos nimmt er ganz locker und kann sogar darüber lachen. „Man soll einen guten Schmäh nicht auslassen".

Bablers größter Fehler

Im Gespräch mit Claudia Stöckl verriet Babler auch viel Persönliches: 1997 hat er seine heutige Ehefrau Karin Blum – damals Politikwissenschafts-Studentin und erste sozialistische ÖH-Vorsitzende in Innsbruck - erstmals bei Veranstaltungen der Sozialistischen Jugend in Tirol getroffen, sieben Jahre hat es gedauert, bis sie zusammengekommen sind. „Wir haben uns immer wieder getroffen, es war etwas ganz Besonderes und gleichzeitig waren wir in anderen Beziehungen. Aber irgendwann hats dann tatsächlich gefunkt.“ In der Silvesternacht 2008 machte sie ihm dann den Heiratsantrag auf der Karlsbrücke in Prag: „Mein ganzes Leben ist sehr dominiert von starken feministischen Frauen und ich dachte mir, warum muss das Rollenbild immer so sein, wo der Mann immer um ihre Hand anhält? Ich habe es mir sogar gewünscht und war voll happy.“ 

Babler sprach auf Ö3 auch über seinen größten Fehler. 2016 wurde bekannt, dass Babler zu seinem Gehalt als Traiskirchner Bürgermeister auch 4.000 Euro brutto von der Gemeinde zusätzlich bekam. "Ja, das war ein Fehler, das so zu behandeln“, sagt Babler ganz offen. Wenn er eine Sache rückgängig machen könnte, wäre es diese. Er kann sich dafür nur entschuldigen. Inzwischen spende er seinen Bezug als Bundesrat.

Cannabis-Konsum

Der neue SPÖ Chef, der sich diese Woche in der „ZIB 2“ für die Legalisierung von Cannabis ausgesprochen hat, gestand im Gespräch mit Claudia Stöckl auch seinen eigenen Cannabis-Konsum: „Ja früher, natürlich. Ich war aber kein regelmäßiger Konsument.“ Videos und Fotos von Jugendsünden, die politische Gegner angeblich in der Schublade haben, sieht Babler noch gelassen entgegen: “Ich lege sie dann in meinem Album ab, weil ich leider selber so wenig dokumentiert habe.“

Neben der Neu-Organisation der Partei steht auch das Planen von privaten Freiräumen neben der Doppelfunktion als SPÖ-Chef und Traiskirchner Bürgermeister an. Neben „flippern, das ist mein liebster Ausgleich“ geht es um fixe Zeiten mit seiner achtjährigen Tochter Flora: „Ganz oben steht das Eintakten der regelmäßigen Karatestunde mit ihr.“ 
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.