Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hat die Ukraine in einem Interview als "korrupten Staat" bezeichnet.
Er wetterte auch gegen den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es gehe ihm ordentlich auf den "Sack", "wenn der Herr Selenskyj ständig als Held des Westens geehrt wird - nur, weil er gegen Putin auftritt". Für Menschen, die vor russischen Angriffen fliehen, fordert er ein Aufnahme-Limit. Ein Dorn im Auge sind ihm auch ukrainische Autos in Wien.
Man dürfe nicht vergessen, dass man in der Ukraine mit Geld "sehr vieles erreichen" könne, konstatierte Nepp. "Oligarchen" hätten sich an der Grenze freigekauft und würden etwa in Wien mit "fetten Karren" unterwegs sein bzw. Wein am Graben trinken.
Bei der Betreuung von geflohenen Menschen geht es seiner Ansicht nach nicht ohne Grenze. "In allererster Linie sind die Nachbarstaaten der Ukraine aufgefordert, Flüchtlinge aufzunehmen. Man darf nicht sagen, wir nehmen alles und jeden auf." Er spreche sich dafür aus, "Härtefällen" Aufenthalt zu gewähren. Darunter fallen für Nepp Frauen, Kranke und Kinder.
Proponenten der Wiener Freiheitlichen sind bereits wiederholt mit Affinität zu Russland bzw. dessen Präsident Wladimir Putin aufgefallen. Der frühere Wiener FPÖ-Politiker Johann Gudenus etwa fungierte etwa 2014 als "Beobachter" des von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannten Referendums auf der Krim im Zuge der Annexion durch Russland.
Dort sei alles "korrekt" abgelaufen, versicherte er später wiederholt. Gudenus ist inzwischen nicht mehr politisch aktiv. Nachdem aufgeflogen war, dass er gemeinsam mit dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in Ibiza von einer mutmaßlichen russischen Oligarchennichte Spenden lukrieren wollte, musste er seinen Hut nehmen.