Wahlkampf

Ludwig mobilisiert für Wahl-Sonntag: "Bringen seit 150 Jahren etwas weiter"

Zwei Tage vor der Wien-Wahl ging die SPÖ heute am Viktor-Adler-Markt in Favoriten in den Endspurt! 

Es regnete in Strömen, trotzdem waren viele SPÖ-Anhänger in Favoriten beim Endspurt der Bürgermeisterpartei SPÖ.
Eigentlich hatte seit Jörg Haider die FPÖ den Viktor-Adler-Markt für das Wahlfinale gepachtet – am Freitag sprach dort Bürgermeister Ludwig, um den Weiheplatz der Roten zurückzuerobern.

„Andere schmücken sich damit, was sie für die Bildung gemacht haben. Wir Sozialdemokraten bringen seit 150 Jahren etwas weiter“, sagte Ludwig. Dafür brauche man keine anderen Parteien. Er lobte den Einsatz der Angestellten in den Schulen und Kindergärten. Sprach auch Probleme an, etwa durch mangelnde Deutschkenntnisse. „Da müssen wir ansetzen. Aber es sind liebe Kinder“, sagte er über die migrantischen Schüler im Film "Favoriten".
 
Der 10. Bezirk ist wichtig: Favoriten wurde zwar von der Donaustadt als bevölkerungsreichsten Bezirk längst überholt - doch Ludwig muss hier Flagge zeigen, um den Blauen Kontra zu geben, die den Bezirk endlich erobern wollen. In Simmering und Floridsdorf . ebenfalls zwei Flächenbezirke - wollen die Blauen der SPÖ gar die Bezirksvorsteher abluchsen.

Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal wollten vor allem Stammwähler mobilisieren - und auch SPÖ-Bundeschef Andreas Babler war vor Ort. Er hielt aber keine Rede.

Ansage in Richtung FPÖ

Es gab klare Attacken Ludwigs in Richtung FPÖ. Ludwig hat bisher offengelassen, mit wem er im Falle eines Sieges koalieren wird – lediglich eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schließt er kategorisch aus. Dass er mit FPÖ-Chef Dominik Nepp auch menschlich nicht kann, das war auch deutlich bei den Elefanten-Runden auf oe24 und ORF zu sehen und zu hören. Der eine warf dem anderen Schummelei vor - eine Ansage, die mit Lügen-Vorwürfen gekontert wurde. Da geht nichts, weder politisch noch menschlich.

Insgesamt verlief der Wiener Wahlkampf aber eher unspektakulär – ohne große Skandale oder emotionale Debatten. Die heiße Phase fiel zudem in die Osterferien, was die öffentliche Wahrnehmung zusätzlich dämpfte. Umso wichtiger war für die SPÖ die heutige Abschlussveranstaltung, bei der es darum geht, die treuen Wähler noch einmal zu aktivieren und mögliche Nichtwähler zu überzeugen. Denn trotz der komfortablen Umfragewerte könnte eine niedrige Wahlbeteiligung das erhoffte Ergebnis doch noch verändern. Zumindest mit seiner feurigen Rede trotzte Ludwig dem Regenwetter.

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