Parteien

Tirol-Wahl: Grüne Liste mit altbekannten Männern und Frauen-Newcomern

Teilen

Die Tiroler Grünen wollen einerseits mit altbekannten Männern und andererseits mit Frauen, die bisher noch nicht auf der landespolitischen Bühne zu sehen waren, um die Wählergunst rittern.

Auf den vorderen Plätzen der Landesliste ist mit Spitzenkandidat Gebi Mair, obwohl erst 38 Jahre alt, fast schon ein Polit-Urgestein vertreten. Seine Spitzenduo-Partnerin Petra Wohlfahrtstätter wiederum war der - auch politisch interessierten Öffentlichkeit - bisher weitgehend unbekannt.

Mair, der bereits seit 15 Jahren im Tiroler Landtag sitzt und zuletzt als Klubobmann des kleinen Regierungspartners der ÖVP agiert hatte, belegt außerdem den ersten Platz auf der Bezirksliste von Innsbruck. Auch Wohlfahrtstätter, die in Trins Gemeinderätin war, scheint als Anführerin der Liste ihres Heimatbezirkes auf, nämlich jener des Bezirks Innsbruck-Land. In der Stadt bzw. im Tiroler Speckgürtel-Bezirk erreichten die Grünen bei den vergangenen zwei Landtagswahlen jeweils ein Grundmandat.

Ebenfalls eine Ansage aus dem städtischen Bereich ist die Innsbrucker Gemeinderätin Zeliha Arslan. Die Sprecherin der Grünen Frauen in Tirol ist schon seit langem bei den Grünen aktiv. Mit der Wahl Georg Willis zum Bürgermeister im Jahr 2018 ist sie ins Stadtparlament eingezogen und dort seitdem ein Aktivposten.

Größere Bekanntheit hat dagegen der Unterländer Hotelier Georg Kaltschmid. Er hatte sich sogar als Listenzweiter mit Soziallandesrätin Gabriele Fischer als Spitzenduo beworben, unterlag jedoch Mair und Wohlfahrtstätter. Fischer wollte nicht mehr antreten, Kaltschmid - der sich vor allem den Themen Tourismus und Landwirtschaft und der damit einhergehenden Wolfsdebatte widmet - wollte es jedoch noch einmal wissen. Er sitzt seit 2018 im Tiroler Landtag.

Die ersten vier Kandidatinnen und Kandidaten dürften den Einzug in den Landtag mit großer Wahrscheinlichkeit schaffen, derzeit halten die Grünen vier Mandate. Jüngste Umfragen prognostizierten den Grünen 12,6 Prozent, ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten zur Wahl im Jahr 2018.

Bei einer Landesversammlung Ende Juli fixierten die Grünen die Landeslistenplätze drei bis acht. Ob die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn (Platz fünf), der Landtagsabgeordnete Michael Mingler (Platz sechs), die Quereinsteigerin und Forstwirtin Cordula Ettmayer-Kreiner (Platz sieben) und der Parteigrande und Landessprecher Christian Altenweisl (Platz acht) den Sprung ins Landesparlament schaffen werden, ist ungewiss.

Die Grünen probierten heuer einen neuen Wahlmodus für die Listen aus. Über ein Online-Voting wurden sowohl das Spitzenduo als auch die Listenplätze drei bis acht bestimmt. Die Partei zeigte sich mit der neuen Vorgehensweise zufrieden, nachdem man wesentlich mehr grüne Parteimitglieder zur Mitbestimmung motivieren konnte. Bei Landesversammlungen wurden die Ergebnisse schließlich bekanntgegeben.

Dass so viele Newcomerinnen auf der grünen Liste zu finden sind, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass sich ausschließlich im Landtag bzw. in der Landesregierung tätige grüne Frauen dazu entschlossen hatten, nicht mehr antreten zu wollen. LHStv. Ingrid Felipe und Soziallandesrätin Fischer wollen sich aus der Politik verabschieden, auch Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha wird nicht mehr Teil des grünen Landtags-Teams sein.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.