Harald Mahrer ist als WKO-Chef zurückgetreten. Ruhe ist aber nicht eingekehrt.
Die Debatte rund um die Wirtschaftskammer Österreich geht - auch nach dem Rücktritt von Harald Mahrer - munter weiter. FPÖ und NEOS übten am Montag weiter scharfe Kritik. Es darf nicht nur bei der Personalrochade bleiben, so der Tenor.
"Dieser Rücktritt war höchst überfällig, aber es muss mehr passieren", erklärte etwa FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Pressekonferenz mit dem KMU-Sprecher der Blauen, Michael Fürtbauer, sowie dem Generalsekretär der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Langthaler. "Es geht darum, dass man sich in einer Krise nicht bereichert", so Schnedlitz.
Reinhard Langthaler, Michael Schnedlitz und Michael Fürtbauer. (v.l.n.r.)
Schnedlitz: "Gagenexplosion" zurücknehmen
Und: Die neue Interims-Chefin der WKO, Martha Schultz, "soll jetzt das System fortsetzen. Das bedeutet die Gagenerhöhung umsetzen". Viele Länderkammern würden diese "massiven Gehalts- und Gagenexplosionen" weiter durchziehen wollen, sagte Schnedlitz. Er forderte, dass die Gagenerhöhungen zurückgenommen werden.
Niederösterreich, Salzburg und Tirol haben allerdings bereits angekündigt, die Anpassungen zurückzunehmen.
FPÖ: Ende der Pflichtmitgliedschaft
"Leider ist die Wirtschaftskammer nicht die Lösung des Problems, sondern ein großer Teil oder Mitverursacher dieser Probleme", kritisierte KMU-Sprecher Fürtbauer. Die WKO würde wichtige Reformen wie eine Entschlackung der Gewerbeordnung blockieren, so der FPÖ-Abgeordnete.
Langthaler kündigte indes an, eine Petition zur Reform der Kammer zu starten. Er forderte ein Ende der Pflichtmitgliedschaft sowie eine Verschlankung der Strukturen und mehr Transparenz.
NEOS: "Unverständliche Lohnerhöhungen" zurücknehmen
Das Ende der WKO-Pflichtmitgliedschaft fordern auch die NEOS schon lange. Auch die Gehaltserhöhungen - ab Mitte 2026 sollen die Löhne um 4,2 Prozent steigen - soll zurückgenommen werden.
Yannick Shetty.
Es sei "dringend notwendig, dass jetzt nicht nur der Rücktritt der einzige Schritt bleibt, sondern dass diese absolut unverständlichen Lohnerhöhungen zurückgenommen werden", so NEOS-Klubchef Yannick Shetty. Auch die "unverschämten Funktionärsbezüge, die da raufgeschnalzt wurden", müssten rückgängig gemacht werden, so der Politiker.