Platter: Landes-Chef als Lebensretter

Platter: Landes-Chef als Lebensretter

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Zog Frau aus Rauchhölle - „Das hätte jeder getan“.

Es begann als gewöhnlicher Morgenspaziergang in seiner Heimatgemeinde – und endete als starkes Zeichen von der Zivilcourage. Mittwoch, kurz nach 8 Uhr, kam Tirols Landeshauptmann Günther Platter (VP) mit seiner Frau am Haus von Maria Hammerl (83) vorbei, als dunkle Rauchwolken aus der ebenerdigen Küche herausquollen. Platter zögerte keine Sekunde, ging in das verrauchte Haus, drang bis in die Küche vor und half der Pensionistin ins Freie – laut Feuerwehr unter enormem Eigenrisiko.. Hammerl hatte Feuer im Ofen entfacht, wegen der Hitze dürfte der Rauch aber zurück ins Haus gedrungen sein. „Ohne ihn wäre die Frau erstickt“, sagt der Heinz Haim von der Feuerwehr Zams. Dann verabschiedete sich Platter mit einem schlichten „Pfiat eich und danke“ und war schon wieder weg. Hammerl erlitt eine Rauchgasvergiftung und kam ins Spital, wo sie Platter Donnerstag besuchte. Ihr ist die Sache peinlich: „Das hätte es doch nicht gebraucht“, sagt Hammerl. Nichte Ingrid Kolp zu ÖSTERREICH: „Es geht ihr gut. Wir sind glücklich, dass er so geistesgegenwärtig gehandelt hat.“

Platter: „Hätte jeder andere auch getan.“ Der zuletzt wegen Jagdeinladungen und seines Alaba-Versprechers („How do you do?“) arg gescholtene Platter übt sich in nobler Zurückhaltung. „Ich habe das getan, was auch jeder andere in solch einer Situation tut: nämlich einem Menschen in einer Notsituation zu helfen. Zum Glück ist alles gut ausgegangen.“

ÖSTERREICH: Herr Feuerwehr-Kommandant, schildern Sie, wie Sie den Einsatz erlebt haben.
Heinz Haim:
Es war kurz nach 8 Uhr früh, als das gesamte Haus von Frau Hammerl innen verraucht war. Der Landeshauptmann kam vorbei, drang in die Küche vor und rettete die Frau.

ÖSTERREICH: Was wäre passiert, wäre Günther Platter nicht vorbeigekommen?
Haim:
Die Frau wäre vermutlich erstickt, das Unglück wäre tödlich ausgegangen. Die Pensionistin hat eine Rauchgasvergiftung erlitten, ist aber am Weg der Besserung.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich war diese Aktion für Platter selbst?
Haim:
Da gehört schon viel Mut dazu, in so ein verrauchtes Haus zu gehen. Das Eigenrisiko war enorm. Danach sagte er einfach „Pfiat eich“ und weg war er.

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