Die Zweifel über die Wahlkampffähigkeit der SPÖ bleiben SPÖ-intern hoch. Der Konter.
In zwei SPÖ-Präsidien flogen – wie berichtet – die Fetzen. Die meisten SP-Länder und Gewerkschafter kritisierten das Vorgehen der SP-Spitze seit dem Scheitern der türkis-blauen Koalition schwer. Ins Visier der Kritik gerieten die Berater von SP-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner.
Die Kritiker wollen nun, dass „erfahrene Polit-Profis“ den Wahlkampf neben SP-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda führen sollen. Zudem solle die „Koordination zwischen Bundespartei und Länderorganisationen verbessert werden“, sagt ein SP-Spitzenmann.
Rendi-Wagner soll nun mit Rauchverbot offensiv werden
Dafür soll jetzt offenbar Ex-SP-Bundesgeschäftsführer, Max Lercher, zurück in die Parteizentrale geholt werden. Aber auch das defensive Verhalten ihrer Parteichefin kritisieren einige Rote. „Sie hat ihre Leichtigkeit verloren und scheint jetzt allen zu misstrauen und geht nicht mit Inhalten in die Offensive“, sagt ein SP-Präsidiumsmitglied.
Rendi-Wagner selbst will in den kommenden Tagen nun inhaltlich in die Offensive gehen. Sie will versuchen, das Rauchverbot in der Gastronomie nun doch im Parlament beschließen zu lassen. Zudem soll sie nun mindestens zwei Tage die Woche auf Länder-Tour gehen. Und die SPÖ will – laut SP-Spitzenmann – auch „aufhören, nur von Sebastian Kurz zu reden. Das war schon obsessiv“. Genau das verlangen auch SPÖ-Wien und die Gewerkschaft. Sie wollen sich auf „soziale Themen“ im Wahlkampf konzentrieren. (Isabelle Daniel)
SP & FP für 29. September als Wahltermin
Eine Rot-Blau-Pilz-Mehrheit soll sich bereits auf Wahltermin gegen VP geeinigt haben.
Am Montag dürften sich SP-Geschäftsführer Thomas Drozda, FP-Klubchef Herbert Kickl und Peter Pilz bereits auf den 29. September als Termin für die Nationalratswahl geeinigt haben. Die ÖVP würde lieber am 15. September wählen, der Bundespräsident hatte gar einen Wahltermin „Anfang September“ öffentlich favorisiert. SP & FP hoffen, dass Kurz die Luft ausgehe.