Ein 21-jähriger Student stieg zu einer Frau ins Auto und bedroht sie. Abernicht die Frau war das Ziel seines Angriffs, sondern das Auto.
Ein 21-jähriger Maschinenbau-Student bosnisch-polnischer Herkunft hat am Donnerstag am Parkplatz des Einkaufszentrums Seiersberg das Auto einer 40-jährigen Frau rauben wollen und sein Opfer mit einer - wie sich später herausstellte - Spielzeugwaffe bedroht. Nach einer Kollision flüchtete der Täter, konnte aber wenig später von der Polizei geschnappt werden. Er sagte aus, er habe es nur auf das Auto abgesehen gehabt und "wollte der Frau nichts tun".
Würgegriff
Zu den dramatischen Szenen war es gegen 19.00 Uhr
gekommen, als die Frau nach dem Einkaufen in ihren Wagen gestiegen war.
Plötzlich kletterte der Mann über den Fond zu der 40-Jährigen in das Auto
und nahm sie von hinten in den Würgegriff. Er forderte sie auf, loszufahren
und soll ihr dabei eine Schusswaffe gegen die Hüfte gedrückt haben. Da das
Opfer glaubte, sie werde ausgeraubt, bot sie dem Täter das Geld, das sie bei
sich trug. Doch der Unbekannte habe nur "Fahren, fahren, fahren" geschrien.
"Notunfall"
Die Frau wurde von dem Unbekannten mit
ihren Pkw vom Parkplatz in die Ausfahrtsstraße dirigiert. Als sie sich einem
Fußgängerübergang näherte, musste sie die Geschwindigkeit ihres Autos
verringern. In diesem Moment kam ihr ein Pkw entgegen, den die Frau in ihrer
Not rammte. Unmittelbar nach dem Zusammenstoß sprang sie aus dem Fahrzeug,
lief auf Passanten zu und rief um Hilfe. Der Täter wollte ebenfalls
flüchten, musste aber wegen der aktivierten Kindersicherung über die
Vordersitze klettern und auf der Beifahrerseite aussteigen. Er rannte davon.
Schneller Fahndungserfolg
Im Zuge der sofort eingeleiteten
Alarmfahndung stieß die Polizei bei einer Personenkontrolle einige Kilometer
entfernt auf den Verdächtigen, der eine der Täterbeschreibung entsprechende
Kleidung trug. Bei der Befragung gab der junge Mann zunächst einen Besuch
bei Bekannten als Alibi an.
Als sich jedoch der Verdacht erhärtete, gestand der 21-jährige Student schließlich die Tat. Er habe das Auto rauben und in seiner Heimat Bosnien verkaufen wollen. Der Verdächtige habe kein Geld mehr gehabt und wollte nicht länger auf die finanzielle Hilfe seiner Eltern angewiesen sein, erklärte er gegenüber der Polizei. Das 40-jährige Opfer erlitt einen Schock und musste sich in ärztliche Behandlung begeben.