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Politik-Insider

D-Day für Dreier-Koalition: Kehren Kurz und Kern für Neuwahl zurück?

Die Lage in der Dreier–Koalition spitzt sich weiter zu: Die Eskalation rund um Budget, Sparkurs und fehlende Investitionen bringt die Koalition an den Rand der politischen Klippen und ihren kritischsten Moment seit Start der Regierung.  

Österreich bleibt beim Wirtschaftswachstum EU-Schlusslicht, gleichzeitig steigt die Inflation erneut auf 4 Prozent – damit liegt das Land weit über dem EU-Schnitt.

Sparkurs löst Nervosität in Regierung aus

In ÖVP und SPÖ wächst die Nervosität, zusätzlich befeuert durch ein Umfragen-Desaster: Sowohl ÖVP als auch SPÖ fallen in der aktuellen Lazarsfeld–Umfrage unter die 20-Prozent-Marke.

Hinter den Kulissen laufen bereits intensive Personaldebatten. Besonders heikel ist die Lage in der SPÖ: Anfang März 2026 geht der rote Parteitag über die Bühne, bei dem Andreas Babler offiziell als Vorsitz- und Spitzenkandidat nominiert ist. Bis drei Wochen vor dem Parteitag könnten eine Mehrheit der Länder aber noch einen zweiten Kandidaten im SPÖ–Vorstand nominieren.

Wie berichtet, werden in Teilen der SPÖ Christian Kern und Finanzminister Markus Marterbauer als Favoriten lanciert. Allerdings: Beide würden nur antreten, wenn Babler freiwillig verzichtet – was als nahezu ausgeschlossen gilt.

Pikant ist, dass ausgerechnet Marterbauer – Fan des harten Sparkurses – von bablerkritischen Ländern als Alternative gesehen wird. Denn viele SPÖ-Landesorganisationen wollen sich dringend von der „zu brutalen“ Einsparpolitik verabschieden.

ÖVP–Spitzenmann „Sparpolitik beenden &investieren“

Und genau an diesem Punkt treffen sie sich plötzlich mit der ÖVP: Auch mehrere türkise Länder warnen, dass ohne Investitionen keine wirtschaftliche Erholung möglich sei. Ein ÖVP-Spitzenpolitiker sagt gegenüber oe24, man müsse „kurzfristig die rigide Sparpolitik beenden und investieren. So wie jetzt geht es nicht mehr weiter“.

Parallel mehren sich in der ÖVP Planspiele über einen möglichen Wechsel an der Parteispitze 2026. Parteichef und Kanzler Christian Stocker, derzeit im Homeoffice, verliert an Rückhalt – besonders, seit auch die ÖVP unter 20 Prozent gefallen ist. Vor der für die ÖVP existenziell wichtigen Landtagswahl 2027 in Oberösterreich wünschen sich gewichtige ÖVP–Länder eine Neuaufstellung.

Hinter den Kulissen fällt – wenig überraschend – ein Name immer öfter: Sebastian Kurz.

Wann Kurz zurückkehren würde

Der Ex-Kanzler, aktuell in Israel unternehmerisch tätig, hatte bekanntlich Anfang 2025 mit einer Rückkehr in die Politik geliebäugelt. Er würde allerdings nicht zurückkehren, wenn die VP–Länderchefs wieder das Kommando in der ÖVP übernehmen würden.

Insider aus beiden Parteien sind sich zunehmend einig: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Koalition bis zu, Ende durchhalte sinke auch „wenn wir eigentlich keine andere Option haben“. Aber: Der Sparkurs bedrohe die Lage der Landeshauptleute aller Couleur und diese könnten am Ende einen blauen Kanzler vorziehen, um sich die eigenen Landtagswahlen und Platz 1 zu sichern. Der D–Day der Koalition? Sobald die Länder die Notbremse ziehen. Und das könnte rascher kommen als manche glauben …

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