Karl-Heinz Grasser kostete allein die Prozessvorbereitung eine Million.
Die (finanzielle) Höchststrafe verbüßen längst alle Angeklagten, egal, wie dieser Prozess auch ausgehen wird: Das lange Warten auf die Anklage hat sie ruiniert, ihre Karrieren liegen in Scherben. Die markantesten Beispiele:
- Walter Meischberger. Einst smarter Villenbesitzer in Wien-Döbling, Jachturlauber auf Ibiza, stets fit und dauerlächelnd. Jetzt völlig verändert mit Vollbart, Falten, verbissenem Blick, er wirkt ausgebrannt. Über sein Vermögen will er keine Angaben machen. Aber: Er beantragt Verfahrenshilfe, damit er sich die Rechtsberatung überhaupt leisten kann.
- Kaum anders Peter Hochegger, früherer Societyliebling und „Mister 10 Prozent“. Das Telekomverfahren hat ihm schwer zugesetzt, zeitweise war er in psychologischer Behandlung. Vermögen hat er keines. Auch er beantragt Verfahrenshilfe.
- Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics sagt über sein Einkommen: „Ich sitze gerade eine Strafe ab, verdiene 120 Euro netto im Monat.“
1 Million für Vorbereitung, eine weitere kostet Prozess
Zwischen 3.000 und 5.000 Euro kosten die Anwälte pro Verhandlungstag. Manche der 14 Angeklagten, wie etwa Karl-Heinz Grasser, beschäftigen gleich zwei: „Sicher weit über eine Million Euro“, habe ihn allein die Vorbereitung (Gutachten etc.) auf den Prozess gekostet, so Grasser auf oe24TV. Der Prozess bis Ende nächsten Jahres wird zumindest eine weitere Million verschlingen, schätzen Kollegen wie der Star-Strafverteidiger Werner Tomanek: „Wenn du keine Ehefrau wie Fiona im Hintergrund hast“, rechnet Tomanek vor, „ruiniert dich so ein Verfahren“. (wek)