Ab 1. August

Quarantäne-Aus trotz Rekordzahlen

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In einem Sommerministerrat am Mittwoch im Schlosspark Mauerbach soll das präsentiert werden. 

Geht es nach der türkis-grünen Regierung soll bei einem Sommerministerrat kommenden Mittwoch im Schlosspark Mauerbach das Aus für die Quarantäne beschlossen werden. Ab 1. August sollen Corona-Infizierte nur noch "Verkehrsbeschränkungen" unterliegen.

Das wurde ÖVP-Landeshauptleuten vertraulich avisiert. Die drei roten Landeshauptleute -Michael Ludwig, Peter Kaiser und Hans Peter Doskozil -wurden hingegen bis gestern darüber nicht informiert, wie Kaiser ÖSTERREICH bestätigt. Er ist ebenso wie Ludwig in Zeiten von Rekordinfektionen und steigenden Hospitalisierungen gegen das Quarantäne-Aus.

Hintergrund. Bis zur Freitestung - fünf Tage nach positivem Testergebnis - müssten sie in geschlossenen Räumen durchgängig FFP2-Maske tragen.

  • Das heißt Mitarbeiter müssten dann in Büros, in Geschäften, öffentlichen Verkehrsmittel und Co. mit FFP2 ihre Arbeit verrichten. Zuletzt hatten Wirtschaftskreise wegen massiver Personalengpässe angesichts der Rekordinfektionszahlen darauf gedrängt.
  • Im Gesundheitsbereich soll es strengere Überprüfungen geben. Arbeiten soll auch hier erlaubt sein.
  • Und selbst Kinos, Museen und Diskotheken soll man als Infizierter mit Maske besuchen dürfen. Wie das kontrolliert werden soll, wird nicht erwähnt.

Offiziell sollen Erkrankte weiter nicht arbeiten dürfen. Allerdings könnte der Druck auf Arbeitnehmer steigen, warnt etwa ÖGB-Boss Wolfgang Katzian im ÖSTERREICH-Gespräch

Klimek: Nur Masken für Infizierte Stigmatisierung

Haken. Lungenfacharzt und Covid-Spezialist Arshang Valipour spricht sich via oe24.TV "als Spitalsarzt klar dagegen" aus. AKH- Intensivmediziner Thomas Staudinger gibt zu bedenken, dass bei der BA.5-Varianten die meisten "klare Symptome haben, also krank sind und ohnehin nicht arbeiten" könnten. Und Komplexitätsforscher Peter Klimek hält die Lockerung nur für machbar, wenn im Gegenzug Maskenpflicht für alle zurückkehre. Sonst führe das zu einem Kontrollverlust -20 bis 30 Prozent zusätzliche Infektionen -und "Stigmatisierung von Infizierten". 

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