Ehrgeiziger Plan: "Masterplan" soll "Einzelinitiativen" ablösen
Die Bundesregierung will einen Masterplan Digitalisierung für das Bildungswesen erstellen. Dies soll Österreich "wettbewerbsfähiger und besser" machen, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch nach dem Ministerrat. Bildungsminister Heinz Faßmann (beide ÖVP) sprach dabei von einem "Jahrzehnteprogramm".
Die Regierung starte eine Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich, kündigte Kurz an. Nach der Einführung der Gratis-Schulbücher sei dies ein weiterer wesentlicher Schritt. Auch der Kanzler erklärte, es handle sich um ein "sehr großes Projekt, das uns bis zum Ende der Legislaturperiode begleiten wird und uns definitiv wettbewerbsfähiger und besser machen wird". Es brauche dabei jedenfalls nicht nur die Endgeräte, sondern auch gute Aus- und Weiterbildung für die Lehrer, so Kurz.
Enormes Potenzial
Faßmann räumte ein, dass die Digitalisierung kein einfaches Projekt ist. Mit ihr soll aber das "enorme Potenzial" für das Schulwesen genutzt werden. Schüler sollen dabei nicht nur Programme bedienen können, sondern die Prozesse verstehen, ebenso was Programme leisten bzw. nicht leisten können. Laut dem Bildungsminister genüge es dabei nicht, die technische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen: "Wer digitale Medien nur verwendet, um vielleicht Overheadfolien durch Power Point zu ersetzen, hat das Potenzial nicht verstanden."
Der Masterplan soll in den nächsten Monaten, so zeitnahe wie möglich, erarbeitet werden. "Wir werden den Prozess nicht alleine gehen", verwies Faßmann auf Gewerkschaft, Elternvertreter und Fachexperten. "Insgesamt ist es ein bemerkenswertes Vorhaben. Wir machen einen deutlichen Schritt vorwärts."
Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) erklärte, man wolle die Digitalisierung und Tablets für Schüler sicherstellen. "Das ist notwendig, um die Schüler zukunftsfit zu machen", so Strache.