ÖSTERREICH exklusiv: Der Streit um die Schulreform beschädigt alle Koalitionspolitiker außer Innenminister Günther Platter.
Laut einer exklusiven Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH versagt die Koalition im aktuellen Sympathietest. Bis auf Innenminister Günther Platter (ÖVP) kann kein Minister die Wähler überzeugen (das Meinungsinstitut Gallup befragt die Wähler für ÖSTERREICH, welche Minister ihnen zuletzt "positiv" und welche "negativ" aufgefallen sind; aus der Differenz ergibt sich das Politbarometer).
Plassnik büßte acht Prozentpunkte ein
Am schlimmsten
trifft es Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP): Obwohl es ihr üblicherweise
gelingt, sich aus dem tagespolitischen Hickhack souverän herauszuhalten,
büßt die Ministerin rekordverdächtige acht Prozentpunkte ein. Nach
Bundespräsident Fischer (49 Prozent, minus 2 Punkte) liegt die
Außenministerin mit 28 Prozent an zweiter Stelle des Barometers.
Schmied und Hahn im Minus
Die wochenlangen Scharmützel um die
Gesamtschule bringen Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und
Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) viele Minuspunkte in der Gunst der
Bevölkerung ein. Beide verlieren sechs Prozentpunkte. Schmied liegt bei 3
Prozent und Hahn bei minus 1 Prozent.
Auch Partei-Chefs weniger beliebt
Ihren Parteichefs,
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (minus 3 Prozentpunkte) und Vizekanzler
Wilhelm Molterer (minus 1 Prozentpunkt), können aber ebenfalls keinen
Sympathiebonus verzeichnen. Sie stehen im Barometer Kopf an Kopf bei mageren
zwei Prozent.
Schlusslicht Darabos und Kdolsky
Nachhaltig beschädigt dürfte das
Image von Verteidigungsminister Norbert Darabos (minus 1 Prozentpunkt) und
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky sein. Die Debatten um ein militärisches
Engagement im Tschad und um das Rauchverbot in Lokalen haben die
Österreicher nicht goutiert. Darabos und Kdolsky bilden das Schlusslicht der
Regierung: Darabos liegt jetzt bei minus 16 Prozent, Kdolsky unverändert
bei minus 35 Prozent.
Platter ohne Schaden
Einzig Innenminister Günther Platter (ÖVP)
steigt aus dem rot-schwarzen Ring unbeschadet aus: Er gewinnt einen
Prozentpunkt und konnte auf plus fünf Prozent zulegen.
FPÖ überholt Grüne
In der Sonntagsfrage gibt es
zwar eine satte Mehrheit für die Große Koalition. Weil aber die FPÖ die
Grünen überholt, würde sich auch eine Schwarz-Blaue Regierung ausgehen. Die
ÖVP stagniert bei 35 Prozent, die SPÖ verliert einen Prozentpunkt und liegt
bei 34, die FPÖ legt einen Prozentpunkt auf 14 Prozent zu, die Grünen liegen
bei 12 Prozent (-1 Prozentpunkt), das BZÖ liegt unverändert bei 3 Prozent
und käme nicht in den Narionalrat.