Mittwoch wurde das neue Jugendbeschäftigungspaket im Ministerrat beschlossen. Die Regierung ist zufrieden, die Gewerkschaftsjugend nur halb.
Breites Lob für die Sozialpartner gab es heute von der Regierung für die Vorlage zum Jugendbeschäftigungspaket, das am Mittwoch im Ministerrat beschlossen wurde. "Ich möchte vor allem den Sozialpartnern für ihre umfassenden Vorschläge danken, auf deren Basis wir gemeinsam dieses bahnbrechende Jugendbeschäftigungspaket ausverhandelt haben", so Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (V). Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) meinte: "Mit der heute beschlossenen Ausbildungsgarantie ist sichergestellt, dass jeder Jugendliche entweder in der Schule, in einem Lehrbetrieb oder über eine Ausbildung in überbetrieblichen Lehrwerkstätten die erforderliche Qualifikation erhält." Finanzminister Wilhelm Molterer (V) gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass Österreich Platz 1 in der EU bei der Jugendbeschäftigung erreicht.
Fixe Ausbildungsgarantie
AK Präsident Herbert Tumpel freute sich
insbesondere über die Ausbildungsgarantie: "Ganz wesentlich ist, dass alle
Jungen ohne Lehrstelle im Betrieb jetzt eine vollwertige Lehre in
übetrieblichen Ausbildungseinrichtungen machen können und dafür bis zu
17.000 Plätze eingerichtet werden." Der ÖGB wiederum lobte, dass die
Forderungen aus dem Sozialpartnerpaket "Arbeitsmarkt - Zukunft 2010" im
Wesentlichen umgesetzt wurden. "Damit ist garantiert, dass alle
Jugendlichen, die einen Beruf lernen wollen, auch einen entsprechenden
Ausbildungsplatz bekommen, an dem sie bis zur Lehrabschlussprüfung bleiben
können", so ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer. Der Vorsitzender der
Sozialdemokratischen Gewerkschafter im ÖGB, Wilhelm Haberzettl meinte: "Dass
der Ministerrat das von den Sozialpartnern vorgeschlagene
Jugendbeschäftigungspaket beschlossen hat, war hoch an der Zeit."
Leitl: Tolle Chance für Jugend
In trauter Eintracht meinte
auch Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl, das nun vorliegende Paket biete
jungen Menschen "tolle Chancen". Die Einigung habe daher die "ungeteilte
Zustimmung" der Wirtschaft. "Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte
von morgen, auf die unsere Betriebe dringend angewiesen sind", betonte Leitl.
Wie gestern berichtet bringt das Lehrlingspaket mehr Qualität bei der Ausbildung, eine Weiterentwicklung des Blum-Bonus und eine umfangreichere Ausbildungsgarantie bei gleichzeitig leichterer Kündbarkeit. Das Paket soll am 1. Juli d.J. in Kraft treten.
Gewerkschaftsjugend nur halb zufrieden
Nicht ganz zufrieden
zeigte sich hingegen die Gewerkschaftsjugend. Zwar seien mit der
Qualitätsförderung und der Ausbildungsgarantie wichtige Schritte gesetzt
worden, "auf die leichtere Lösbarkeit der Lehrverhältnisse hätten wir aber
verzichten können", hießt es von Seiten der ÖGJ. Außerdem fehlt der
Gewerkschaftsjugend die verpflichtende Übernahme der
Berufsschul-Internatskosten durch die Arbeitgeber.