Norbert Darabos

"Regierung muss Asylpolitik ändern"

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Bugenländischer SPÖ-Landesrat schießt scharf Richtung Wien.

Im Interview für die Mittwoch-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH fordert auch der burgenländische SPÖ-Landesrat und Ex-Minister Norbert Darabos eine neue Asylpolitik der Regierung. Darabos: "Wenn die Bundesregierung das nicht ändert, erleidet sie Schiffbruch." Er stimme da "100 Prozent" mit Landeshauptmann Hans Niessl überein.

Die Lage in Bruckneudorf, wo sich massiver Widerstand gegen ein geplantes Containerlager formiert, sei sehr angespannt. Darabos: "Wir sind im Burgenland jeden Tag unter den Menschen. Man soll die Stimmung nicht weiter anheizen, aber man darf auch nicht den Kopf in den Sand stecken. Man braucht Ordnung. Es dürfen nur echte Kriegsflüchtlinge bleiben. Wirtschaftsflüchtlinge oder jene aus sicheren Drittstaaten müssen - so hart das leider klingt - abgeschoben werden."

Der ehemalige Verteidigungsminister wirft der Regierung Untätigkeit vor: "Seit 15. Juli sind wir in Österreich von 43.000 auf 80.000 Asylanträge hinaufgeschnellt - in der Zeit, wo immer transportiert wurde, es würden ohnehin alle nach Deutschland weiterfahren. Das hat der Bund offensichtlich ein bissi übersehen."

Kritik an der Regierung falle ihm, der selbst sechs Jahre lang Minister war, nicht leicht, aber, so Darabos: "Das ist eine schwierige Situation für mich. Aber wir müssen reagieren."
 

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