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Wirbel um ZiB2-Interview

Darüber diskutiert Österreich: Darf ein Kanzler so im TV auftreten?

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Kanzler Karl Nehammer lieferte sich einen harten Schlagabtausch mit ZiB2-Moderator Martin Thür.

Über dieses ZiB2-Interview spricht heute ganz Österreich. Bundeskanzler Karl Nehammer lieferte sich am Donnerstag 24 Minuten lang einen wilden Schlagabtausch mit ORF-Moderator Martin Thür.

Der Kanzler wirkte bereits zu Beginn des Interviews gereizt und griff Thür immer wieder an. Der Moderator wollte von Nehammer wissen, wieso die großen versprochenen Projekte der Regierung weiter unangetastet bleiben. Darauf der Kanzler: „Auf jeden Fall sieht so die Interpretation eines ORF-Moderators aus“.

"Das ist nicht zum Lachen"

Richtig hitzig wurde es dann beim Thema Schengen-Veto und Asyl. „Die Schengen-Grenze zu erweitern, heißt, es muss ein Außengrenzschutz funktionieren“, so der Kanzler. „Und ich bin jetzt demnächst in Bulgarien, der bulgarische Präsident selbst sagt, der Migrationsdruck an der türkisch-bulgarischen Grenze ist riesig. Genauso wie der von Ihnen angesprochene Migrationsdruck riesig ist zwischen Serbien und Ungarn. Und jetzt kommt Ihr Punkt, den Sie angesprochen haben, diese Reduzierung der Asylanträge bezieht sich vor allem aus den Zahlen für Tunesien und Indien. Wir hatten in diesem Bereich mehr als 15.000 oder knapp 18.000 Asylanträge von Indern.“

Darauf wirft Thür ein, dass die meisten über Serbien kommen würden, worauf Nehammer kontert: „Das indische Beispiel ist ein sehr gutes. Ich sage es Ihnen gleich, die Fluchtbewegung der Inder, das ist ein besonderer Schlepperring, die funktioniert.“ In diesem Moment versucht Thür einzuhaken und lächelt dabei leicht, was ihm eine Rüge des Kanzlers einbringt „Nein, das ist nicht zum Lachen.“ Der ORF-Moderator versucht zu beschwichtigen: „Ich lache nicht. Ich versuche Sie nur zu unterbrechen.“

Das Interview blieb auch in der Folge hitzig. Thür verstand nicht, warum ihn Nehammer "die ganze Zeit hier attackiert", der Kanzler bat den Moderator hingegen „nicht so sensibel zu sein“.

So reagiert das Netz


In den sozialen Medien ist das „Streitgespräch“ heute natürlich auch das Top-Thema. Während sich eine Hälfte hinter Nehammer stellte, kritisierte die andere den Auftritt des Kanzlers scharf.

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  
 
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