Das Heer wird nach den 12 Blackhawks weitere Flugzeuge bestellen: Noch im September geht es um Transport-Maschinen, 2024 auch um neue Jet-Trainer. Insgesamt könnte das Paket 2,5 Milliarden Euro kosten.
Die Beschaffungsabteilung im Heer hat derzeit einiges zu tun – aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russland auf die Ukraine rüstet das Bundesheer auch seine Luftstreitkräfte auf. Dem Vernehmen nach geht es um ein Paket von bis zu 2,6 Mrd. Euro – wobei sich an den Preisen noch etwas ändern kann, die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.
Luftraum-Überwachung
Eurofighter: Die 15 heimischen Eurofighter werden fix upgegradet, laut dem „Aufbauplan 2032“ hat Ministerin Klaudia Tanner dafür 250 Mio. Euro veranschlagt. Dabei geht es u. a. um Nachtsichtgeräte bzw. um sogenannte Bedrohungsbibliotheken, mit denen man feindliche Maschinen erkennen kann.
Eurofighter werden aufgemotzt - eventuell kommen auch einige Doppelsitzer.
Doppelsitzer? Die deutsche Luftwaffe bietet Österreich zudem mehrere Eurofighter-Doppelsitzer an, kolportierter Kaufpreis: 140 Millionen Euro. Vorteil: Das teure Auslandstraining könnte nach Österreich verlagert werden. Allerdings ist hier noch keine Entscheidung gefallen.
Trainingsjets: Tanner hat bereits den geplanten Ankauf von Nachfolgemaschinen der Saab-105-Trainingsjets angekündigt. Laut Recherchen des Militärluftfahrtjournalisten Georg Mader haben drei große Hersteller bis zum 29. September Zeit, die Leistungen ihrer Jets darzustellen, konkret geht es um die italienische Leonardo M-346, die tschechische Aero L-39NG sowie um die US-schwedische Kooperation Boeing T-7. Wobei Leonardo als haushoher Favorit gilt, schließlich arbeitete man zuletzt bei der Hubschrauber-Beschaffung bestens zusammen. 1,2 Mrd. Euro sind im Plan für 16 Jets vorgesehen, Tanner sprach allerdings von 12 Stück.
Der Leonardo M-346 gilt als der Favorit.
Drohnen. Stattdessen überlegt man im Heer den Anlauf von sechs Drohnen, die auch zur Luftraumüberwachung verwendet werden können – derzeit arbeitet der Generalstab an entsprechenden Konzepten.
Transporter
Embraer gegen Super-Hercules. Fix soll noch bis zum 21. September die Typenentscheidung für die altersschwachen Hercules-Transporter fallen. Als Favorit galt zuletzt die brasilianische Embraer KC-390, diese ist ein Düsenjet, der auch einen Pandur-Radpanzer verladen kann. Nachdem auch die Niederlande sowie Portugal die KC-390 geordert haben, hofft man im Heer auf Kooperationen bei Ersatzteilen, Flugsimulatoren etc. – allerdings ist noch nicht ganz klar, wie und mit wem das angestrebte Regierungsgeschäft über die Bühne gehen kann.
Doch auch die Super-Hercules ist im Rennen.
Zudem lauert ein Konkurrent, Lockheed bietet den Hercules-Nachfolger „Super-Hercules“ (C-130J) an. Der Vorteil: Das Heer kennt das Gerät bereits, der Turboprop-Flieger braucht zudem kürzere Startbahnen und keine befestigte Pisten. Laut oe24-Infos hätte man im Heer allerdings lieber die brasilianischen Maschinen. Insgesamt will man bis zu 600 Mio. Euro für 4 bis 5 Jets ausgeben.
Hubschrauber
Blackhawk. Einigermaßen überraschend hat Tanner Mitte August zudem den Kauf von 12 weiteren S-70-Blackhawks angekündigt, Kostenpunkt rund 480 Mio. Euro, Österreich hätte dann 24 Stück. Sie werden dann zusammen mit den 36 Leonardo-Hubschraubern die beiden einzigen Hubschraubertypen des Heeres sein.