Interview

Rendi-Wagner: "Kurz hat für Rauch-Aus gestimmt"

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SP-Gesundheitsministerin warnt.

ÖSTERREICH: ÖVP und FPÖ verhandeln über das Aus für das komplette Rauchverbot. Denkbare Alternative?

Pamela Rendi-Wagner: Meine Vorgängerin Sabine Oberhauser hat gemeinsam mit der ÖVP vor mehr als zwei Jahren das Gesetz beschlossen. Sie hat ganz intensiv – und das weiß ich aus nächster Beobachtung, weil ich ja mitgearbeitet habe – darum gekämpft. Hier geht es um den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und vor allem den Schutz der Kinder, genauso wie um die Bediensteten in der Gastronomie, die es sich nicht aus­suchen können, ob sie dem Rauch ausgesetzt sind.

ÖSTERREICH: Sie erwarten also, dass die ÖVP bei dem Beschluss bleibt?

Rendi-Wagner: Ich gehe davon aus, dass die ÖVP hier weiterhin die Verantwortung trägt und zu ihrem ­Beschluss steht. Sebastian Kurz hat das damals im Ministerrat mitbeschlossen. Und ich erwarte mir auch ein Statement der ÖVP, dass sie weiterhin zu dem Schutz der Österreicher steht.

ÖSTERREICH: Die aktuelle Regel reicht nicht?

Rendi-Wagner: Wir sind seit über zehn Jahren dokumentiertes Schlusslicht in Europa, was den Nichtraucherschutz betrifft. Ich würde ja nicht so daran hängen, wenn wir nicht alle wüssten aus Studien der OECD und WHO, dass Rauchverbote und Nichtraucherschutzgesetze sich positiv auf die Gesundheit in der Bevölkerung auswirken. Weniger Herzinfarkte, weniger Karzinome.

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