Neun Gruppen aus Rot und Grün beackern die Knackpunkte.
Am kommenden Mittwoch ist es soweit: Die roten und grünen Verhandler steigen in Wien erstmals offiziell in den Ring, um die Koalitionsgespräche zur Bildung einer SPÖ-Grün-Regierung aufzunehmen. Die möglichen Partner treffen sich dabei in neun Verhandlungsgruppen, die sich weitgehend an den jetzigen acht Ressortzuteilungen orientieren. Hinzu kommt ein neunter Block unter dem Titel "Wien in Europa und Sicherheit", den auf SPÖ-Seite Bürgermeister Michael Häupl persönlich verhandeln wird.
Grundsätzlich hat jeweils ein Vertreter von SPÖ und Grünen die Federführung in einer Gruppe, kann aber je nach Gusto weitere Personen beiziehen. Bei den Grünen sind dies meist jene Mandatare, die sich bis dato bereits im Gemeinderat mit den entsprechenden Fachbereichen beschäftigt haben.
Fachbereiche
Die Gruppe "Finanzen, Wirtschaftspolitik und Stadtwerke" wird auf SPÖ-Seite von Stadträtin Renate Brauner (54) verhandelt, die sich dem nicht amtsführenden Stadtrat David Ellensohn (47) von den Grünen gegenübersieht. Im Team "Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung" trifft Stadtrat Michael Ludwig (49) ebenfalls auf Ellensohn, was auch für Stadträtin Sonja Wehsely bei "Gesundheit und Soziales" der Fall sein wird.
Die grüne Frontfrau Maria Vassilakou (41) hält für ihre Partei das Zepter in zwei Fachgruppen. Beim Stammthema "Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal" trifft sie auf Stadträtin Sandra Frauenberger (44), bei "Stadtentwicklung und Verkehr" auf Amtsinhaber Rudolf Schicker (58).
Umwelt als Thema
In der für die Grünen bedeutenden Gesprächsrunde "Umwelt" sehen sich Stadträtin Ulli Sima (42) und der Bezirkschef der Alsergrunder Grünen, Stefan Freytag (46). Bei "Bildung, Jugend, Information und Sport" stehen sich Stadtrat Christian Oxonitsch (48) und die grüne Nationalratsabgeordnete Daniela Musiol (40) gegenüber. Das Kapitel "Kultur und Wissenschaft" wird indes von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (50) und der fünf Jahre jüngeren grünen Landessprecherin Silvia Nossek beackert.
Abschluss bis zum 3. November
Das proklamierte Ziel von Bürgermeister Häupl für den Abschluss der Gespräche ist der 3. November - mithin nur eine Woche nach dem offiziellen Beginn der Verhandlungen. Längstens bis zum Budgetgemeinderat, der für Ende November angesetzt ist, will Häupl ein rot-grünes Bündnis präsentieren.