Störaktion

"Scheiß Heuchler": Eklat bei Eröffnung der Salzburger Festspiele

Bei der Rede von Vizekanzler Andreas Babler kam es zu mehreren Störaktionen.

Tumulte bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele. Während der Rede von Vizekanzler Andreas Babler kam es zu Störaktionen von Pro-Palästina-Aktivisten.

Zunächst standen drei Aktivisten auf und schrien Parolen. Gleichzeitig war auf Transparenten "Stoppt den Völkermord" und "Free Gaza Now" zu lesen. Wenig später wurde Bablers Rede dann erneut unterbrochen.

Sötarktion
© APA/LAND SALZBURG/FRANZ NEUMAYR

Ein Mann schrie von der Galerie aus: "Was seid ihr für scheiß Heuchler?“ Schließlich musste die Polizei einschreiten. 

Sötarktion
© APA/LAND SALZBURG/FRANZ NEUMAYR

Er könne einen offenen Diskurs anbieten, reagierte Babler: "Kunst als echte Debatte, Festspiele als Ort für echte Debatten - und das sollte uns einen, kritische Debatten miteinander auszutragen und gleichzeitig berechtigte Kritik in einem geeigneten Rahmen zu verhandeln." Auch die heurige Festrednerin, die Historikerin Anne Applebaum, reagierte auf die Störaktion. Sie leide unter den Bildern der im Gazastreifen verhungernden Kinder: "Israel muss das humanitäre Völkerrecht einhalten."

Auch Van der Bellen nahm Stellung

Und auch Van der Bellen sprach die Protestaktion an: Er sei ein Freund Israels, das bedeute nicht, jede Maßnahme der israelischen Regierung gutzuheißen. "Die Situation in Gaza ist niederschmetternd und in keiner Weise humanitär zu rechtfertigen. Aber bitte vergesst auch nicht den Oktober 2023, dem schlimmsten Pogrom der Nachkriegszeit." Das sei keine Rechtfertigung für das, was in Gaza passiert, "aber bitte zur Erinnerung".

"Die Salzburger Festspiele dürfen nicht zum Ort der Verdrängung werden", hieß es in einer Aussendung der Aktivisten. "Sie müssen das viel zitierte Erbe ihrer Gründer ernst nehmen - und Stellung beziehen, für einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende des Völkermords. Deshalb setzen wir heute zum Festakt der Salzburger Festspiele ein Zeichen für Palästina."

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