Schickhofer übte Kritik an Rendi-Wagner und sagte, er hätte sich als Bundesparteichef vor Lercher gestellt.
Graz/Wien. Der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer hat sich eine Marke für "Konsequenzen" nach der Landtagswahl gesetzt: Er werde solche "natürlich" ziehen, sollte die SPÖ am 24. November "ein Ergebnis wie auf Bundesebene" - gemeint waren damit offensichtlich die 21,2 Prozent bei der Nationalratswahl - einfahren, sagte er Montag in der "ZiB 2".
In der Steiermark fiel die SPÖ bei der Nationalratswahl Ende September auf 19,3 Prozent zurück - und ist nur mehr halb so stark wie die ÖVP. Für die Landtagswahl blieb Schickhofer dennoch bei seinem Ziel des "Schichtwechsels" - also auch wieder den Landeshauptmann zu stellen. Diesen hatte sein Vorgänger Franz Voves 2015 der ÖVP überlassen - als er zurücktrat, weil er die selbst gesetzte Marke von 30 Prozent unterschritten hatte. Dabei hatte die SPÖ damals mit 29,3 Prozent noch knapp vor der ÖVP Platz 1 gehalten.
Schickhofer fordert Partei- und Statutenreform
Die Bundespartei müsse nach der Nationalratswahl-Schlappe eine weitreichende Partei- und Statutenreform in die Wege leiten, forderte Schickhofer. Sollte bis zum Sonderparteitag gute Arbeit geleistet werden, spreche nichts dagegen, dass Pamela Rendi-Wagner Vorsitzende bleibt.
Allerdings widersprach er der Aussage Rendi-Wagners, wonach die Richtung der Partei stimme. "Nach so einem dramatischen Wahlergebnis muss gehandelt werden. Man kann nicht sagen, die Richtung stimmt", so Schickhofer.
Skandal-Vertrag "muss öffentlich gemacht werden"
Schickhofer hatte schon gestern Aufklärung zur vermeintliche Verleumdung des Ex-Bundesgeschäftsführers Max Lercher im Zusammenhang mit dem 20.000 Euro Berater-Vertrag der Bundespartei mit der Firma Leykam gefordert. Eine - von der Parteispitze abgelehnte - Veröffentlichung des Vertrages hielte der steirische SPÖ-Chef für "selbstverständlich".
Der Vertrag müsse öffentlich gemacht werden, so Schickhofer. In der Bundesparteizentrale soll heute über eine Offenlegung diskutiert werden, obwohl Geheimhaltung unterschrieben wurde.
Kritik an Rendi-Wagner
Dann übte er Kritik an Rendi-Wagner und sagte, er hätte sich als Bundesparteichef vor Lercher gestellt, merkte er an.
Der steirische SPÖ-Chef Schickhofer forderte Rendi-Wagner auf, den Vertrag zwischen Lercher und Leykam offenzulegen, was bisher von der Parteispitze abgelehnt wurde. "Die Parteichefin muss klarstellen, dass es einen Leistungsvertrag der SPÖ über 20.000 Euro an Leykam gegeben hat".