Nach Spindelegger-Wahl

Schittenhelm erwartet 50% Frauen im Team

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Die VP-Frauenchefin bekundet ihr Vertrauen in den neuen Parteiobmann.

Bei den Spekulationen um die personellen Erneuerungen in der ÖVP sind fast ausschließlich Männer-Namen im Umlauf. Zwar könnte mit Innenministerin Maria Fekter erstmals eine Frau das mächtige Finanzressort übernehmen, für alle anderen Posten werden allerdings nur männliche Kandidaten genannt. So soll auch Justizministerin Claudia Bandion-Ortner durch einen Mann ersetzt werden. ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm ist dennoch zuversichtlich, dass der neue Parteichef Michael Spindelegger in seinem neuen Team 50 Prozent Frauen haben werde.

Schittenhelm rechnet mit 50 Prozent Frauenanteil
Sie kenne Spindelegger gut und wisse, dass das neue VP-Regierungsteam zu 50 Prozent aus Frauen bestehen werde, sagte Schittenhelm, die wie Spindelegger Niederösterreicherin ist. Gleiches gelte auch für die Klubführung und Parteizentrale. Sie kenne zwar noch keine Namen, sei aber "zuversichtlich". Denn Spindelegger sei, was Familie und Frauen betrifft, "offen und liberal".

Hat "Vertrauen in den Parteiobmann"
Sie habe mit ihm zwar schon ein kurzes Gespräch gehabt, aber nicht zu diesem Thema. Denn "es gibt Dinge, die muss man nicht aussprechen, die weiß man". Dass nur Männer-Namen im Umlauf sind, könne darauf zurückzuführen sein, dass sich nur Männer melden, so Schittenhelm. Sie habe jedenfalls "Vertrauen in den Parteiobmann", werde aber zum gegebenen Zeitpunkt "das Meinige tun" was die Balance zwischen Männern und Frauen angeht.

Ob nun eine neue Frau tatsächlich in ein Ministeramt einzieht, um die bisherige Quote zu erreichen, ist freilich weiter unklar. Es wäre auch möglich, dass sich Spindelegger eine Frau als Staatssekretärin holt und somit Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka in den Nationalrat muss. Namen sind bisher keine bekannt.

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Biografie: Das ist Michael Spindelegger

Geboren wurde Spindelegger am 21. Dezember 1959 in Mödling.

Der Jurist wurde 2008 Österreichs Außenminister.

Begonnen hat seine politische Karriere unter dem damaligen Außenminsiter Alois Mock.

Ab 1991 war Spindelegger Bundesobmannstellvertreter des ÖAAB.

Von 2000 bis 2006 war er Klubobmann-Stellvertreter der ÖVP im Nationalrat.

Ab 2006 war er dann zweiter Nationalratspräsident.

Von Josef Pröll wurde er im Dezember als Außenminister nominiert.

Nach Prölls Rückzug aus der Politik folgt er ihm nun als ÖVP-Chef nach.

Seine Wahl erfolgte einstimmig.

Ob Spindelegger Außenminister bleibt, ist noch völlig unklar.

In seine Amtszeit fiel die zweijährige österreichische Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen von 2009 bis 2010.