Fall Williamson

Schönborn sieht Schuld für Holocaust-Eklat im Vatikan

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Der Kardinal geht von einem Fehler der vatikanischen Mitarbeiter aus, diese hätten sich nicht ausreichend über Williamson informiert.

Kardinal Christoph Schönborn sieht nach der Aufhebung der Exkommunikation des britischen lefebvrianischen Bischofs Richard Williamson Fehler im Vatikan. "Wer die Shoa leugnet, kann nicht in seinem kirchlichen Amt rehabilitert werden", sagte Schönborn am Donnerstagabend in der ZiB 2 des ORF-Fernsehens. Hier hätten "vatikanische Mitarbeiter nicht genügend hingeschaut" und sich nicht ausreichend über Williamson informiert.

Klarstellung des Papstes "völlig eindeutig"
Schönborn betonte jedoch, die Klarstellung des Papstes sei "völlig eindeutig" gewesen. Benedikt XVI. hatte am Mittwoch die Leugnung des Holocaust klar verurteilt den Juden seine "vollständige und nicht diskutierbare Solidarität" versichert. Der Papst hatte am Wochenende die Exkommunikation von vier Bischöfen aufgehoben, die Anhänger des 1991 verstorbenen traditionalistischen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre sind, unter ihnen auch Williamson.

Der Kardinal betonte, dass die Absicht des Papstes "eine Versöhnung mit dieser Gruppe" und eine "Geste des Entgegenkommens" gewesen sei. Die vier Bischöfe seien allerdings "noch nicht in Amt und Würden". Solange sie "das 2. Vatikanische Konzil nicht anerkennen, wird es keine Versöhnung geben".

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