Affäre weitet sich aus

Schon drei Opfer von Nepp-Sprecher

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Der Pressesprecher von Wiens FPÖ-Vizebürgermeister Nepp soll auch einen Anwalt per Whats­App wüst bedroht haben.

Während Nepp-Sprecher Werner Kaizar („Ich bin der Staat“) sich als Verteidiger seiner von ihren Ex-Freunden angeblich geschlagenen und gedemütigten Freundin ausgibt, mit dem nur einmal die Sprache ein wenig durchgegangen sei („Ich dreh’ Ihnen jede Firma zu“), weiten sich die Vorwürfe gegen ihn aus: Nach einer nicht legal aufgezeichneten Tonaufnahme eines Russen bestätigte am Mittwoch auch Roberto D., Chef eines Nobelitalieners in der Wiener Innenstadt, dass Kaizar ihm gedroht habe, ihn zu ruinieren: „Ich sperre dir das Lokal zu und schicke dir jeden Tag das Markt- und Finanzamt auf den Hals. Du weißt nicht, mit wem du es zu tun hast.“

Hintergrund: Unstimmigkeiten wegen der Obsorge für die gemeinsame Tochter des Italieners mit der Freundin.

Gastronom wollte Corona-Besuch verhindern

WhatsApp. In diesem Zusammenhang soll Kaizar auch den Scheidungsanwalt von Roberto D. zuletzt schwer in die Mangel genommen haben. Der Gastronom hatte ihn wieder beauftragt, weil der Nepp-Sprecher während des Corona-Lockdowns das Kind des Italieners zu einem Familientreffen von Kaizar mitnehmen wollte. Das wollte D. unterbinden. Ein diesbezügliches Schreiben seines juristischen Beistands – ein bekannter Wiener Zivilanwalt – quittierte der Pressesprecher mit einer bösen WhatsApp.

Darin soll Kaizar vom Juristen gefordert haben, das Schreiben zurückzunehmen und seine Partnerin nicht länger zu belästigen, ansonsten, so drohte er, „nütze ich meine Kontakte zum Präsidenten der Rechtsanwaltskammer und werde ein Berufsverbot gegen Sie erwirken lassen“. Opfervertreter Nikolaus Rast hat am Mittwoch im Namen seiner Mandanten Strafanzeige wegen Nötigung gegen den Rathaussprecher erstattet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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