Wirbel um Twitter-Posting

"Schwangere Person" statt Frau: Shitstorm gegen Grünen-Minister Rauch

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Auf Twitter gehen wieder einmal die Wogen hoch: Ein Posting von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zum elektronischen Mutter-Kind-Pass stößt bei zahlreichen Usern auf Unverständnis.

Der Mutter-Kind-Pass ist seit 1974 ein wichtiges Vorsorgeinstrument für Schwangere, Babys und Kleinkinder. Bis 2026 soll das in die Jahre gekommene Büchlein ausgebaut und digitalisiert werden – zum elektronischen Eltern-Kind-Pass. Am Freitag endete dafür die Begutachtungsfrist – mit offenen Fragen, unter anderem in Sachen Datenschutz.

Auf Twitter wurde darüber diskutiert, ob für Väter im elektronischen Eltern-Kind-Pass nicht nur medizinische Befunde des Kindes, sondern auch jene der Mutter abrufbar seien. Gesundheitsminister Rauch versuchte höchstpersönlich aufzuklären – stolperte dabei aber über seine eigenen Worte. "Vor der Geburt hat natürlich nur die schwangere Person Zugriff auf die Daten. Bis dahin ja gibt es keine:n gesetzliche:n Vertreter:in des Kindes (=Obsorgeberechtigte:r)", versuchte sich der Minister besonders gendersensibel auszudrücken.

Rauch weiter: "Nach der Geburt hat der:die gesetzliche Vertreter:in des Kindes nur auf die Daten des Kindes Zugriff. Der:die gesetzliche Vertreter:in des Kindes hat zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf die Untersuchungsergebnisse der schwangeren Person - weder vor noch nach der Geburt."

 

 

"Stoppen Sie diesen Schwachsinn!"

"Schwangere Person"? Diese Formulierung kam bei so manchen Twitter-Usern – vorrangig Frauen – nicht so gut an. "Geht’s noch? Das ist eine Frau, und zwar ausschließlich! Männer können nämlich nicht schwanger werden! Stoppen Sie diesen Schwachsinn!", zeigte sich etwa eine Dame entrüstet.

 

 

 

 

 

 

 

 

NEOS-Chefin Meinl-Reisinger kritisiert Rauch

Auch auf politischer Ebene erntete der Grüne Gegenwind. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger schaltete sich in die Diskussion ein und meinte: "Diese sprachliche 'Korrektheit' ist nicht befreiend, sondern beklemmend." Sie würde als Frau und Feministin auch weiter Frau sein dürfen.

 

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