"Connect"-Affäre

Seeber will Überprüfung durch Rechnungshof

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Klagenfurter Anwalt Harald Seeber will Geschäfte mit dem Land offenlegen.

Der Klagenfurter Rechtsanwalt Gert Seeber will seine Geschäftsgebarung mit dem Land Kärnten oder landesnahen Gesellschaften ab dem Jahr 2006 vom Landesrechnungshof überprüfen lassen. Die in die Schlagzeilen geratene FPK-Agentur "Connect" hatte mit dem Rechtsanwalt eine Vereinbarung gehabt, um ihn mit Aufträgen aus dem öffentlichen oder öffentlichkeitsnahen Bereich zu versorgen und um dafür Provisionen zu kassieren.

Seeber wünscht sich objektive Kontrolle
Es sei der Wunsch Seebers, dass seine Honorarnoten gegenüber dem Land oder landesnahen Gesellschaften "einer objektiven Kontrolle" unterzogen würden, teilte der Anwalt Seebers, Karl Safron, am Montag in einer Aussendung mit. Diese Kontrolle solle beweisen, "dass die verrechneten Leistungen ordnungsgemäß erbracht und das dafür verrechnete Honorar nie überhöht, sondern höchstens tarifmäßig oder untertariflich abgerechnet wurde."

Land "ordnungsgemäß und qualifiziert beraten"
Seeber will seine Unterlagen direkt dem Chef des Kärntner Landesrechnungshofes, Heinrich Reithofer, vorlegen. Die ihm erteilten Aufträge seien ihm "aufgrund der gegebenen sachlichen und fachlichen Qualifikation" erteilt worden. Er haben in jedem einzelnen Fall "ordnungsgemäß und fachlich qualifiziert beraten", hieß es in dem Schreiben.

Korruptionsstaatsanwalt und Anwaltskammer ermitteln
Neben der nun selbst verlangten Prüfung durch den Landesrechnungshof hat in der "Connect"-Affäre auch die Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen angekündigt. Ein Verfahren der Rechtsanwaltskammer gegen Seeber wegen standeswidrigem Verhalten steht auch im Raum. Als Aufsichtsratschef der Kärntner Messen ist Seeber vor einer Woche abgelöst worden.

Umstrittene Agentur Connect weiter aktiv
FPK-Parteichef Uwe Scheuch hatte in der Vorwoche zwar angekündigt, die Agentur "Connect" umgehend stilllegen und dann liquidieren zu wollen. Laut Recherchen des ORF Kärnten war die Werbeagentur Montagmittag allerdings noch nicht ruhend gelegt. Es sei weder beim Magistrat Klagenfurt - wo die Stilllegung gemeldet werden muss - noch bei der Wirtschaftskammer, die diese durchführen muss, ein entsprechender Antrag eingelangt.

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