In drei Jahren

Sex in der Gefängniszelle

Teilen

Besucherzentren mit Bett und Dusche: Das soll es in Zukunft in den österreichischen Gefängnissen geben.

Die flächendeckende Einrichtung von "Besucherzentren" für Familienzusammenführungen in Gefängnissen sei in den kommenden drei Jahren "durchaus realistisch", sagte Christoph Pöchinger, Sprecher von Justizministerin Karin Gastinger. Im Vordergrund stehe dabei der Kontakt zu Kindern und Verwandten. Den Häftlingen Sex zur ermöglichen sei nicht der Hauptgrund, betonte der Sprecher. Bei Pärchen werde Geschlechtsverkehr aber vermutlich "manchmal eine Rolle spielen".

Flächendeckend in drei Jahren
Die Räumlichkeiten werde laufend bei Umbau- und Sanierungs-Arbeiten mit eingeplant, berichtete der Sprecher. Eine maßvolle flächendeckende Verfügbarkeit könnte in einem Zeitrahmen von etwa drei Jahren erreicht werden. In Leoben gibt es schon seit 2005 ein Besucherzentrum.

Forderungen dafür gibt es schon lange
Derartige Maßnahmen seien nichts Neues, betonte Pöchinger. Darüber werde schon seit längerem diskutiert. Man folge damit einem gesetzlichen Auftrag, der seit den neunziger Jahren bestehe. Bisher wurden diese Forderungen allerdings wegen mangelnder Möglichkeiten noch nicht umgesetzt.

Resozialisation fällt damit leichter
Ziel dieser Einrichtungen sei eine bestmögliche Resozialisierung und Sicherheitsprävention für die Zeit nach dem Gefängnis, erklärte der Sprecher. Man wisse, dass der Kontakt zu Familie und Kindern sehr viel für die spätere Freiheit bringe. In Österreich gebe es glücklicherweise wenige Schwerverbrecher und daher auch viele Entlassungen. Laut Psychologen seien die Häftlinge durch die Familienzusammenführungen zudem weniger aggressiv.

Nutzung der Räume wird im Einzelfall entschieden
Die Räumlichkeiten für die Familientreffen ähneln einer Einzimmerwohnung mit Couch und Dusche, aber auch einer Kinderspielecke, berichtete Pöchinger. In der unbewachten Einrichtung könnten die Insassen etwa einen halben Tag mit Kindern und Ehepartner verbringen. Das gilt allerdings nur für ausgewählte Häftlinge, bei denen es keine Bedenken bezüglich der Sicherheit gebe, betonte der Sprecher. Wer die Einrichtungen nützen kann, werde im Einzelfall entschieden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.