Sicherheit

Elektronische Fußfessel 227 Mal genehmigt

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Angestrebt werden 300 bis 500 Genehmigungen pro Jahr.

Acht Monate nach Einführung der elektronischen Fußfessel ist dieser überwachte Hausarrest laut Ö1-"Morgenjournal" vom Mittwoch in 227 Fällen genehmigt worden. In der Strafvollzugsdirektion ist man zufrieden und verwies gegenüber der APA auf die angestrebte Zahl von 300 bis 500 pro Jahr sowie auf einen angesichts der strengen Kriterien guten Start.

Arbeitsplatz für Häftlinge schwer zu finden
Dass die Zahl von 500 Fällen bis Ende August noch erreicht wird, hält Andreas Zembaty vom Verein Neustart für unwahrscheinlich. Vor allem die Zahl der Menschen, welche die letzte Phase ihrer Haftstrafe mit einer Fußfessel zu Hause und an ihrem Arbeitsplatz verbringen, blieb laut "Morgenjournal" mit 48 hinter den Erwartungen zurück. Peter Prechtl, stellvertretender Leiter der Vollzugsdirektion, wies im "Morgenjournal" auf die Schwierigkeit hin, für Häftlinge einen Arbeitsplatz zu finden. Im Juni werde man darüber beraten, die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Den größten Teil der Fußfessel-Träger machen Menschen aus, die zu weniger als einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt wurden. 176 Betroffene konnten dadurch in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben. In bisher nur drei Fällen wurden Fußfesseln U-Häftlingen gewährt. Der prominenteste "Abgelehnte" ist der frühere BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner.

Nur fünf Träger mussten wieder ins Gefängnis
Die Erfolgsrate der Fußfessel ist groß. Häftlinge mussten nur in fünf Fällen zurück in die Justizanstalt, überwiegend wegen Alkoholmissbrauchs. Erst Anfang Mai wurde die Möglichkeit der Alko-Kontrollen aus der Ferne eingeführt. Vorläufig wurden 20 entsprechende Geräte angeschafft.

Etwas Neues rufe allerdings immer Skepsis hervor, das zeigten auch internationale Erfahrungen, sagte die Sprecherin der Vollzugsdirektion, Cornelia Leitner. So seien etwa im deutschen Bundesland Hessen in den ersten zehn Jahren nach Einführung der Fußfessel insgesamt nur zehn Fälle pro Jahr genehmigt worden.

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