Die neue SPÖ-Parteichefin Rendi-Wagner schwört ihr Team ein: „Ab heute geht es los.“
Wels. Das Ergebnis ihrer Wahl war mit 97,8 % eindeutig. Den SPÖ-Parteitag hat sie ohne gröbere Zwischenfälle über die Bühne gebracht. Doch bringt der Parteitag auch die gelungene Kehrtwende, die die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner spätestens 2022 ins Kanzleramt bringen soll?
„Ein Wendepunkt war das noch nicht, aber der Parteitag ist für die niedrigen Erwartungshaltungen überraschend gut gelaufen“, sagt der Politberater Peter Plaikner. „Es ist vielleicht das Ende des Jammertals.“ Plaikner spielt damit unter anderem auf den desaströsen Wahlkampf, die verlorene Regierungsbeteiligung sowie das Chaos um die Kern-Ablöse an.
„Kein Grund, in Euphorie auszubrechen“, sagt auch Polit-Experte Thomas Hofer. „Ihre Wahl war die Pflicht. Alles andere als ein klares Ergebnis für Rendi-Wagner wäre eine Fortsetzung der Selbstbeschädigung gewesen. Doch die Kür muss jetzt erst folgen.“
"SPÖ muss Kampagnen-Fähigkeit wiederherstellen"
Hofer nennt zwei wesentliche Punkte: „Ein, zwei echte Punkte gegen die Regierung aufspielen, und zwar spätestens im neuen Jahr.“ Außerdem müsse die SPÖ wieder ihre Kampagnenfähigkeit herstellen. Außerdem sei die Einheit in der Partei wohl noch immer nicht so ganz hergestellt: „Hans Peter Doskozil hatte bei seiner Wahl ins Präsidium 18 % Streichungen. Das ist eine Menge.“
Die neue SPÖ-Chefin schwor ihr Team am Sonntag zu Ende des Parteitags auf den künftigen Kampf ein: „Ab heute geht es los.“ Die Basis zeigte sich großteils zufrieden mit der neuen Chefin – wenn nicht aus Sympathie, dann zumindest, um nicht der SPÖ weiter zu schaden. Auch bei der Abstimmung des neuen Parteistatuts gab es mit 19 Gegenstimmen der Jugend und Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher nur wenig Widerstand.
D. Knob