Die Kurzarbeit wird wohl erneut verlängert – es wird an einem neuen Modell gebastelt.
Bis Mitte September wurde die Corona-Kurzarbeit verlängert – zuletzt gab es für rund 1,1 Millionen Arbeitnehmer entsprechende Förderungen durch das AMS. Gewerkschaft und Wirtschaftskammer werden allerdings in den kommenden Tagen ihre Gespräche intensivieren. Erklärtes Ziel: die Verlängerung der Kurzarbeit – möglicherweise um Jahre. „Es braucht ein neues Modell – und zwar für Branchen und Bereiche, die durch die Corona-Folgen länger bzw. erst künftig betroffen sein werden“, so Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer zu ÖSTERREICH. Der ÖVP-Politiker nennt als Beispiele die (extrem exportabhängige) Industrie, die City-Hotellerie sowie den Event-Bereich als förderwürdig.
Sein ÖGB-Gegenüber Wolfgang Katzian ist gesprächsbereit. „Viele gehen davon aus, dass Kurzarbeitsmodelle ein bis zwei Jahre nötig sein werden“, so der ÖGB-Chef zu ÖSTERREICH. In diesem Fall redet der Arbeitnehmervertreter lieber von einer „durch das AMS geförderten Arbeitszeitverkürzung“.
Klar ist aber: Das Corona-Modell ist auf Dauer zu teuer. Katzian rechnet, dass „wir irgendwo zwischen der Corona-Variante und dem herkömmlichen Kurzarbeitsmodell zum Liegen kommen werden“. Hier zahlte das AMS zuletzt bis zu 55 % des Lohns für die reduzierte Arbeitszeit – doch deutlich weniger als die Corona-Variante. (sea, gü)