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Wirbel um Lokalbesuch

Sperrstunden-Skandal: VdB will für Corona-Strafe aufkommen

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"Sollte dem Wirt daraus ein Schaden erwachsen, werde ich dafür gerade stehen", gab der Bundespräsident auf Twitter bekannt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer sind in der Nacht auf Sonntag fast eineinhalb Stunden nach der verordneten Corona-Sperrstunde im Gastgarten eines Italieners in der Wiener Innenstadt von der Polizei erwischt worden. Van der Bellen gestand den Fehler ein, er habe sich "verplaudert und leider die Zeit übersehen", sagte er. Gegenüber oe24 zeigte sich der Bundespräsident reumütig: "Ich bin erstmals seit dem Lockdown mit zwei Freunden und meiner Frau essen gegangen. Wir haben uns dann verplaudert und leider die Zeit übersehen", entschuldigte er sich. "Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler", bedauerte Van der Bellen.

Auf Twitter entschuldigte sich Alexander Van der Bellen am Sonntagabend ebenfalls noch einmal. Zusätzlich kündigte der Bundespräsident an: "Sollte dem Wirt daraus ein Schaden erwachsen, werde ich dafür gerade stehen."

Sperrstunden-Skandal: VdB will für Corona-Strafe aufkommen
© oe24
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Riesen-Wirbel: Sperrstunde missachtet

Große Aufregung um einen Polizeieinsatz in der Wiener Innenstadt: In der Nacht auf Sonntag stieß eine Streife der LPD Wien auf ein italienisches Lokal, das trotz, der im Covid-19-Maßnahmengesetz verordneten, 23-Uhr-Sperrstunde gegen 00.18 Uhr noch immer geöffnet hatte. Als die Beamten den schicken Italiener "Sole" in der Annagasse unter die Lupe nahmen war die Überraschung recht groß, dass man ausgerechnet Bundespräsident Alexander van der Bellen samt Gattin mit Getränken am Tisch in dem unerlaubt geöffneten Schanigarten sitzen sah.

Die Beamten erkannten das österreichische Staatsoberhaupt natürlich auf den ersten Blick. Sowohl der Bundespräsident, als auch seine Ehefrau kamen der Aufforderung nach einem Identitätsnachweis freundlich nach. Laut Aussagen des Lokal-Besitzers soll die Sperrstunde pünktlich um 23 Uhr mit einer letzten Getränkerunde vollzogen worden sein. Van der Bellen und seine Gattin sollen daraufhin sitzen geblieben und geplaudert haben.

Sperrstunden-Skandal: VdB will für Corona-Strafe aufkommen
© Ristorante-sole.at
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Außenbereich des Lokals "Sole"

Polizeibericht bei Magistrat eingereicht

Die Wiener Polizei bestätigte den Einsatz am Sonntag. "Mediale Berichte, wonach es sich bei einer der in dem Schanigarten eines Lokals in der Wiener Innenstadt angetroffenen Personen um den Herrn Bundespräsidenten handelt, werden bestätigt", hieß es zu der Causa. Eine Meldung bezüglich des Sachverhaltes sei verfasst und an den zuständigen Magistrat zur rechtlichen Beurteilung weitergeleitet worden.
 
vdb
© APA/ÖPK/GOTTSCHLING
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Gattin Doris Schmidauer

Wirt drohen bis zu 30.000 Euro Strafe

Für Verstöße gegen die Covid-19-Maßnahmengesetze stehen für Gastronomen - etwa für das Offenhalten nach 23.00 Uhr - bis zu 30.000 Euro Strafe. Offiziell war das Lokal zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits geschlossen. Ein Lokal-Besitzer kann seinen Gästen jedoch erlauben auch nach der Sperrstunde um 23 Uhr weiterhin im Lokal zu verbleiben – Dies gilt dann als Privatfeier. Dabei darf jedoch nichts mehr serviert werden und sowohl Küche, als auch Barbereich müssen gesperrt sein. 
 

FPÖ-Schnedlitz übt harte Kritik

Michael Schnedlitz
© APA/HANS KLAUS TECHT
× Michael Schnedlitz
 
Kein Verständnis für den nächtlichen Besuch des Präsidenten im Gastgarten hat die FPÖ. "Das Staatsoberhaupt verhöhnt auf diese Weise die vom Corona-Wahnsinn der Regierung schwer geplagte Bevölkerung, die sich an die schwarz-grünen Regeln hält, auch wenn sie noch so unsinnig sind", kritisierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung. Wer mit einer solchen Selbstverständlichkeit auf die Verordnungen pfeife, gehe wohl davon aus, selbst über dem Gesetz zu stehen. "Das ist für den Bundespräsidenten eines demokratischen Landes eine höchst unpassende Attitüde", merkte Schnedlitz an.
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