Strache belastet

Spesen-Akte: "Partei zahlte Putzfrau"

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Straches engste Mitarbeiterin belastet ihn in Aussagen vor der Staatsanwaltschaft schwer.

Wien. Es dauerte bis Samstagmittag, da ging HC Strache wieder einmal in die ­Offensive: ÖSTERREICH hatte die Aussagen seiner ehemaligen Assistentin S. veröffentlicht. „Der Vernichtungsfeldzug gegen meine Person will nicht enden“, wetterte der Ex-FPÖ-Chef. Er werde jetzt zivilrechtlich klagen.

Akte. Tatsächlich wird Strache, der beteuert hatte, nichts Unrechtmäßiges getan zu haben und für den die Unschuldsvermutung gilt, von seiner Ex-Assistentin schwer belastet: Nachdem die FPÖ Wien offenbar private Aufwendungen von Strache – etwa für seine Putzfrau oder auch einen Winterurlaub in Tirol – abgelehnt hatte, seien diese auf Vorschlag von Straches Bodyguard R. „umgewandelt“ worden. Strache habe laut Einvernahmeprotokoll der Assistentin gesagt: „O. k., machen wir es so.“

Strache steht unmittelbar vor FPÖ-Rauswurf

In dieser Woche soll das Parteischiedsgericht den ehemaligen FPÖ-Chef rauswerfen.

Wien. Seit vergangenem Mittwoch sind die Parteirichter der FPÖ Wien am Zug, in dieser Woche soll es dann so weit sein: Heinz-Christian Strache werde dann endgültig aus der Partei fliegen, hieß es am Samstag bei den Blauen. Derzeit ist der Ex-Parteichef ja „nur“ suspendiert, und zwar von seinem früheren Stellver­treter Norbert Hofer.

Gerüchte. Dass die Entscheidung unmittelbar bevorsteht, erfuhr ÖSTERREICH aus der FPÖ. FPÖ-Wien-Parteichef Dominik Nepp werde die Entscheidung demnächst verkünden.

Dementiert wurden in der FPÖ allerdings Samstagabend Gerüchte, wonach das Schiedsgericht schon zur finalen Sitzung zusammengetreten sei.

Das dreiköpfige Parteigericht unter Vorsitz des pensionierten Notars Friedrich Stefan wurde von Nepp eingeschaltet: Die Wiener FPÖ will, dass der Ausschluss auch juristisch hält. Zu diesem Zweck will sich das Gericht genau die Akten im Spesenskandal ansehen, laut denen Strache schwer belastet wird (siehe unten).

Indes erhöhte FPÖ-Klubchef Herbert Kickl nochmals den Druck: Er erwarte den Parteiausschluss „innerhalb von Stunden und nicht von Tagen“. Endgültig gereicht mit seinem ehemaligen Chef habe es, als dieser auch noch „die Frechheit“ besessen habe, sich der Partei wieder als Vorsitzender anzubieten.

G. Schröder

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