Alarm in Frankreich: Die Atomaufsicht hat Alarmstufe 2 ausgelöst - wegen radioaktiver Aufzugknöpfe. 20 Personen wurden verstrahlt.
Die radioaktive Verstrahlung von Aufzugknöpfen eines französischen Unternehmens hat sich als deutlich gefährlicher erwiesen als vermutet. Die französische Atomaufsicht ASN ordnete den Vorfall auf Stufe zwei der internationalen Bewertungsskala ein, wie sie am Dienstag mitteilte. Etwa 20 Mitarbeiter bekamen danach durch die Knöpfe Strahlendosen ab, die über dem zulässigen Limit lagen.
Teile kommen aus Indien
Eine Lieferung mit den Aufzugknöpfen der
Firma Mafelec hatten am 7. Oktober am Pariser Flughafen Roissy bei einer
Kontrolle Atomalarm ausgelöst. Die Firma aus dem südostfranzösischen
Chimilin wurde darauf evakuiert; laut Management stammen die strahlenden
Teile aus Indien.
Laut Atomaufsicht ist ein Stufe-zwei-Vorfall in einem Unternehmen außerhalb des Nuklearsektors in Frankreich "eine Premiere". Die Behörde hatte den Vorfall nach ersten Untersuchungen zunächst auf Stufe eins der internationalen Bewertungsskala eingeordnet. Dabei sei die kurzzeitige Belastung des Personals gemessen worden, erklärte die ASN. Längerfristige Untersuchungen hätten nun ergeben, dass rund 20 Mitarbeiter doch Strahlendosen von ein bis drei Millisievert pro Jahr erhalten hätten.
Jetzt offiziell ein Störfall
Der Grenzwert liegt demnach
bei einem Millisievert. Auf Stufe zwei gilt das Ereignis nun offiziell als
"Störfall"; laut Bundesamt für Strahlenschutz bedeutet dies üblicherweise
eine "erhebliche Kontamination" und "unzulässig hohe Strahlenexposition beim
Personal".