Im ORF-Interview in der "Zeit im Bild 2" sparte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) angesichts der aktuellen Krise in den Spitälern nicht mit Kritik an der Bundesregierung.
Nach dem Ende der Corona-Pandemie bleibt die Lage in Österreichs Krankenhäusern angespannt. Am Donnerstag hatte der Krankenpflegeverband mit der Meldung aufhorchen lassen, die Notfallversorgung in Österreich sei "nicht mehr gesichert". Laut einer Pflegerin seien außerdem bereits zwei Patienten in einer Notfallambulanz unbemerkt verstorben, weil diese so lange auf die Versorgung warten mussten. Anderslautend hieß es am Freitag aus den Bundesländern, die für den Betrieb der Krankenhäuser zuständig sind, dass die Notfallversorgung weiterhin gesichert sei.
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Am Freitagabend wurde auch Hans Peter Doskozil mit der Thematik konfrontiert, als er bei Marie-Claire Zimmermann in der "ZiB2" zu Gast war. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) mache es sich zu einfach, wie zuletzt den Ball einfach an die Länder zu spielen, betonte der Vorsitzende der Landeshauptleute-Konferenz.
Kritik an Rauch und Regierung
Der Minister hatte am Donnerstag gemeint, dass die Länder für die Situation in den Krankenhäusern zuständig seien, will sich aber bei den Finanzausgleichsverhandlungen mit allen Playern zusammensetzen. Die Regierung sei in dieser Frage "derzeit handlungsunfähig", kritisierte Doskozil.
Im Kassenbereich fehlten Ärzte, während umgekehrt die Zahl der Wahlärzte zugenommen habe: "Es gibt ein Drittel mehr Wahlärzte als Kassenvertragsärzte. Das führt dazu, dass Patienten nicht mehr versorgt werden", meinte Burgenlands Landeshauptmann. Als Folge strömten die Menschen in die Ambulanzen der Spitäler.