Politik

SPÖ: Erste Details zu Steuer-Reform

Teilen

Werner Faymann: "Entlastung wird ab Juli 2015 spürbar"

Die SPÖ steigt in Sachen Steuerreform aufs Gas. Bereits am Dienstag gab Kanzler Werner Faymann im ÖSTERREICH-Interview die Richtung vor und kündigte an, dass die Entlastung bereits ab Juli 2015 spürbar werden soll (die besten Auszüge des Faymann-­Interviews vom Dienstag lesen Sie hier). Jetzt präzisiert auch Klubchef Andreas Schieder die geplante Millionärssteuer.

Mein Ziel ist ein Volumen von 4 bis 5 Milliarden

ÖSTERREICH: Braucht Österreich die Steuerreform für mehr Wachstum?
Werner Faymann: Unbedingt. Wir müssen die Kaufkraft im eigenen Land stärken. Die Steuersenkung muss und wird kommen. Die Eckpunkte sind mit dem Herrn Vizekanzler geklärt. Jetzt arbeiten bis Jahresende die Experten unter Hochdruck … Mit Mitte des kommenden Jahres wird die Steuerreform umgesetzt – entweder gleich als Ganzes oder in Schritten. Jedenfalls soll die Entlastung der Arbeitnehmer ab Juli 2015 spürbar werden und in Kraft treten.

ÖSTERREICH: In welchem Maß?
Faymann: Wir sind uns einig, dass der Eingangssteuersatz auf 25 % gesenkt werden soll. Die Details sind noch nicht fertig. Auch nicht die Gegenfinanzierung. Mein Ziel ist, dass die Steuersenkung ein Volumen von 4 bis 5 Milliarden hat. Bei 4 Milliarden würde eine Milliarde durch mehr Wachstum finanziert, weitere 1,5 Milliarden würden wir als SPÖ gerne über die Millionärsabgabe finanzieren, sind aber hier offen, wenn die ÖVP lieber über Erbschafts- oder Grundsteuern refinanzieren will. Außerdem ist Sparen nicht verboten – also 1,5 Milliarden sollten nach den Vorschlägen des Rechnungshofs in der Verwaltung eingespart werden.

Schieder: "Es geht um Vermögen über 1 Million"

ÖSTERREICH: Wer soll die neue Vermögenssteuer vulgo Millionärssteuer zahlen?
Andreas Schieder: Es geht um die Vermögen von Privatpersonen. Es soll einen Freibetrag von einer Million geben, Vermögensanteile darüber wären steuerpflichtig. Wenn es in der Schweiz funktioniert, die eine viel höhere Millionärsdichte hat als Österreich, dann wird das bei uns auch klappen.

ÖSTERREICH: Wie hoch ist der Steuersatz?
Schieder: Uns schweben Sätze von 0,5 bis ein Prozent vor. Kleinere Vermögen zahlen weniger – große mehr.

ÖSTERREICH: Die ÖVP warnt davor, dass Sie auch die Perlenkette der Oma besteuern wollen.
Schieder: Es geht immer um ein Vermögen über einer Million Euro. Ich würde sagen, so viel ist die Kette der Großmutter nicht wert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.