Wer als Alternative für Andreas Babler genannt wird. Und warum der SPÖ-Parteitag spannend werden könnte.
Die Frage sei nicht mehr „wer mit Andreas Babler unzufrieden“ sei, es „sind fast alle gegen Babler“. Sämtliche SPÖ-Funktionäre seien sich längst einig, das der SPÖ-Vorsitzende „der falsche Mann für den Job“ sei, behaupten derzeit sehr viele Sozialdemokraten.
Wird der rote Vizekanzler also beim SPÖ-Parteitag 2026 von den Seinen gestürzt werden?
Nicht unbedingt, sagen rote Insider.
SPÖ-Urgestein: Klar ist Unzufriedenheit groß
SPÖ-Urgestein Josef Kalina – einstiger SPÖ-Bundesgeschäftsführer und echter roter Insider – wundert sich im oe24.TV-Interview über die Unzufriedenheit in der roten Welt wenig. Im Gegenteil: „Bei solchen Umfragewerten – also um die 17 Prozent für die SPÖ – hat das Auswirkungen auf alle in der Partei. Das ist eine schlechte Grundstimmung klar und da ist es auch klar, dass man sich fragt: was machen wir jetzt“. Er erkennt allerdings nicht, dass es jetzt konkret „irgendeine Alternative“ geben würde.
Andere in der SPÖ glauben hingegen, dass sie eine Alternative hätten: Ein Teil behauptet die Alternative sei der niederösterreichische SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich. Babler hatte bekanntlich verhindert, dass dieser SPÖ-Infrastrukturminister wurde.
Die anderen spielen wieder einmal den Gewerkschafter Josef Muchitsch als neuen SPÖ-Chef. Dieser hatte ursprünglich Hans Peter Doskozil als neuen SPÖ-Vorsitzenden präferiert.
Kern, Hergovich, Holzleitner als "Alternativen"
Wieder andere lancieren SPÖ-Ministerin Eva-Maria Holzleitner als potenzielle Nachfolgerin von Babler. Diese soll allerdings keinerlei Ambitionen auf diesen Job haben.
Und dann kehrt natürlich auch der Name Christian Kern wieder. Der ehemalige SPÖ-Kanzler könne als „Vizekanzler dann punkten“, meinen seine Fans.
Aber: Und diese Stimmen hört man aus Wien und Teilen der Gewerkschaft wie auch aus dem SPÖ-Klub: „Was wäre der Sinn jetzt einen Obmann-Wechsel zu starten. Ja, er ist schwach. Aber was soll ein neuer Chef/Chefin in der jetzigen Situation ändern“?
Gemeint: Die SPÖ könne die Regierung derzeit schwerlich verlassen, weil dann die Partei wohl bei Neuwahlen ins Bodenlose stürzen würde. Wahrscheinlichste Variante aus derzeitiger Sicht: Babler wird nicht gestürzt, aber beim SPÖ-Parteitag auf unter 80 Prozent gestrichen und damit weiter geschwächt.