Das Politik-Urgestein teilt wieder aus, auch in Richtung eigene Partei.
Hannes Androsch hat in einem Interview mit der "Presse“ mit der Reformfaulheit der österreichischen Politik abgerechnet. Auf die Frage warum unser Land so resistent gegen Veränderungen sei, meinte Androsch: „Offenbar gibt es in wichtigen politischen Kreisen ein unglaubliches intellektuelles Defizit“.
Und der Ex-Vizekanzler und SPÖ-Legende scheut auch nicht die eigene Partei in die Mangel zu nehmen. „Man fürchtet sich davor eine falsche Politik zu ändern. Mit dem Erfolg, dass die FPÖ in Umfragen stärkste Partei ist. Na gratuliere!“, zieht er sein Resümee.
Geld für Bildung, Pflege & Forschung
Androsch fordert daher seit Jahren mehr Geld für Bildung, Pflege oder Forschung. Es könne nicht sein, dass wir mehr Geld für Bildung ausgeben als die Niederlande, jedoch ein schlechteres Ergebnis einfahren. „Für erfolglose Umschulungen geben wir fast so viel aus wie für die Universitäten. Die Schweizer stecken in ihre Hochschulen drei- bis viermal so viel Geld. Sie haben Spitzenunis wie die ETH Zürich und die EPFL Lausanne, wir nicht“, erklärt er.
Auch in der Zuwanderung sieht er ein Problem in der aktuellen Situation. Zwar würden Flüchtlinge das Alterungsproblem kompensieren, aber „Flüchtlinge kommen nicht mit Zeugnissen von Eliteunis zu uns. Damit vergrößert sich die Effizienzlücke noch“, so Androsch.
