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SPÖ: Parteirat legt sich auf Babler fest

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Wie der SPÖ-Chef seine SP-Gegner austrickst.

Roter Aufmarsch. Die SPÖ startet nun eindeutig den Wahlkampf für EU-Wahl und Nationalratswahl. Für Andreas Babler werden das schließlich durchaus existenzielle Wahlgänge. Nach dem Wiener SPÖ Parteitag, der auch der Bundes-EU-Wahlkampfauftakt war, geht es mit dem roten Parteirat am Samstag in der Messe Wieselburg statt. Dort soll der SPÖ-Chef erneut zum Spitzenkandidat gewählt werden. Der Zeitpunkt für diesen Parteirat kommt übrigens – die Nationalratswahl findet erst Ende September statt – ungewöhnlich früh.

Das frühe Datum dürfte eine direkte Folge der EU-Wahl sein.

Wie Babler seine SPÖ-Gegner ausbremst

Immerhin könnte die EU-Wahl am 9. Juni sonst eine Schicksalswahl für Babler werden. Sollte die SPÖ auf Platz drei abstürzen, würden Bablers interne Gegner wohl neue Volten ausrufen. Aber, wie ein SPÖ-Spitzenfunktionär im oe24-Gespräch erklärt: „Wenn er bei dem Parteirat, der über ein Monat vor der EU-Wahl zum Spitzenkandidat gekürt wird, wird das statutarisch kaum noch möglich sein ihn abzulösen“. Die Babler-Fans in der roten Welt beteuern, dass ihr Vorsitzender vom Wiener Parteitag bis zu seinen sonstigen SPÖ-Auftritten „stets mit Jubelstürmen begrüßt“ werde.

Jubel bei den Jungen, Skepsis bei Älteren

Ein SPÖ-Funktionär schildert die Lage differenzierter: „Babler ist ein guter Motivationsredner auf Parteitagen und er kann tatsächlich Jüngere wirklich begeistern. Aber bei den Älteren stößt er auf ziemliche Skepsis“.

Auch die Frage nach einer Regierungsbeteiligung der Roten spalte die Partei. Babler und sein Umfeld seien keine Fans einer Koalition mit der ÖVP, Wiens Michael Ludwig, die Mehrheit der Gewerkschafter und der Pragmatiker-Flügel hingegen wolle eine SPÖ-Rückkehr in die Regierung. Während das Doskozil-Lager das auch verhindern wolle.

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