Kern-Kandidatur in Wels nicht unmöglich.
Die Spitzen der SPÖ sind Dienstagabend im Renner-Institut zusammengekommen, um über die künftige Parteispitze zu beraten. Die Zeit drängt, denn schon in zweieinhalb Wochen ist in Wels ein Reformparteitag angesetzt, bei dem der Vorsitzende gekürt werden soll.
Nachdem Altkanzler Christian Kern heute angekündigt hat, spätestens nach der Europawahl (26. Mai 2019), bei der er als Spitzenkandidat antreten will, den Vorsitz zurückzulegen, stellt sich die Frage, ob er in Wels überhaupt noch einmal antreten soll.
Bereit dazu wäre er dem Vernehmen nach. Damit würde die Führungsentscheidung die SPÖ aber wohl noch Monate beschäftigen. Als wahrscheinlichste Anwärterin für den Vorsitz galt zuletzt die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, die sich aber um den Job ebenso wenig bemühen soll wie der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser. Ob der burgenländische Landeschef Hans Peter Doskozil dem linken Parteiflügel zu verkaufen wäre, ist fraglich. Ansonsten sind keine weiteren Optionen in Sicht.
Allenfalls möglich wäre noch, den Parteitag kurzfristig zu verschieben und damit ein wenig Zeit zu gewinnen. Allerdings muss er noch im heurigen Jahr abgehalten werden, was organisatorisch schwierig wäre.
Vor der Sitzung wollten sich die Parteigranden nicht äußern. Gegenwärtig wird jedoch davon ausgegangen, dass es im Anschluss Stellungnahmen und auch eine Entscheidung gibt.