In Eberau

Strache hetzt gegen Asylzentrum

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Der FPÖ-Chef will notfalls Zelte gegen das Erstaufnahmezentrum aufstellen.

Mit einer Veranstaltung im Eberauer Ortsteil Kulm haben die Freiheitlichen Freitagabend gegen ein mögliches Erstaufnahmezentrum protestiert. Parteichef Heinz Christian Strache sicherte den Eberauern Unterstützung zu: Wenn man glaube, die Menschen täuschen und das Zentrum gegen ihren Willen errichten zu können, "dann werden wir notfalls hier Zelte aufschlagen und wochenlang einen Platz hier besetzen."

800 Teilnehmer
Nach Schätzungen der Exekutive nahmen rund und 800 Personen bei Minusgraden an der Veranstaltung Teil, seitens der Organisatoren sprach man von bis zu Tausend. Strache und der burgenländische Parteiobmann Johann Tschürtz übten heftige Kritik an SPÖ und ÖVP sowie an Innenministerin Maria Fekter (V). Was ein Erstaufnahmezentrum für eine Region bedeute, sehe man in Traiskirchen und Thalham, so Strache.

Der FPÖ-Obmann wetterte gegen Asylmissbrauch, den er bei "weit über 85 Prozent aller Asylwerber" ortete. Würde man "kriminelle" Asylwerber endlich ausweisen, "dann brauchen wir kein einziges Erstaufnahmezentrum." Die Verantwortung für diese Situation würden SPÖ und ÖVP tragen. Strache schlug vor, Abkommen mit der Ukraine oder Weißrussland zu schließen, um dort Erstaufnahmezentren zu errichten.

Rund 220 Mio. Euro würden jährlich "nur für Asylbetreuung" aufgewendet. "Tausende Arbeitsplätze werden durch den Asylmissbrauch gesichert", erklärte Strache.

"Großes Herz"
Die Burgenländer hätten "wirklich ein großes Herz" und hätten ihre Hilfsbereitschaft auch in der Geschichte bewiesen: "Ihr habt euch da gar nichts vorzuwerfen", streute der Parteiobmann seinen Zuhörern Rosen. Innenministerin Fekter griff der FP-Chef an: Diese habe "in Wirklichkeit keine Berechtigung mehr, dieses Amt auszuüben."

Tschürtz kritisierte Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (S), der das Regierungsübereinkommen "auf allen Ebenen" verhandelt habe. Ihn rege "besonders auf, dass jetzt plötzlich Rot, Schwarz und Grün hinter der FPO herlaufen und versuchen, uns rechts zu überholen", so der burgenländische FPÖ-Obmann, der den Zuhörern empfahl: "Bleibt's beim Schmied und geht's nicht zum Schmiedl." "Solange es die FPÖ gibt wird es kein Asyllager im Burgenland geben", und wenn man sich quer über die Straße lege.

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