Aschermittwoch-Treffen gegen FPÖ

Straches Comeback-Show in Wien

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Der gefallene Ex-FPÖ-Chef will offiziell verkünden, dass er bei Wien-Wahl antritt.

Im ÖSTERREICH-Interview erklärt der gefallene Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache: „Wer, wenn nicht ich, kann Ludwig herausfordern.“ Strache setzt diese Aussage bewusst vor seiner geplanten großen Rede am Aschermittwoch in Wien an. Dort soll er – so zumindest sein derzeitiger Plan – sein Antreten bei der Wien-Wahl ankündigen.

Diese wird im Oktober 2020 stattfinden und wohl zum Duell zwischen Strache – er käme laut Umfragen derzeit auf vier bis fünf Prozent – und seinen einstigen Kameraden in der FPÖ werden. Die Blauen halten ihre Aschermittwochrede übrigens traditionell in Ried ab. Während FPÖ-Chef Norbert Hofer und Klubchef Herbert Kickl – Straches einstige enge Vertraute – dort gegen Türkis-Grün wettern wollen, will ihnen Strache mit seiner Comeback-Show im Prater die Show stehlen.

FPÖ kontert: "Verlorene Stimmen für Strache"

Inszenierung. In der Wiener FPÖ versucht man, die Strache-Ankündigung – er will aus dem DAÖ seiner Fans eine Liste Strache machen – kleinzureden. Eine Stimme für Strache „sei eine verlorene Stimme“.

Im DAÖ – Karl Baron und zwei weitere Wiener Ex-FPÖ-Gemeinderäte hatten sich von den Blauen abgespalten, um Strache eine Kandidatur zu ermöglichen – behauptet man, von der Strache-Ankündigung nichts zu wissen. „Wir sind aber positiv überrascht von den Meldungen“, sagt Baron.

Tatsächlich soll vor allem DAÖ-Stratege Gernot Rumpold eine spätere Ankündigung – knapp vor dem Sommer – vorgehabt haben. Bis dahin sollten aber immer wieder Gerüchte um Straches Comeback gestreut werden. Dass Strache – gegen den gerade Ermittlungen laufen (siehe unten) – unbedingt als Spitzenkandidat antreten will, ist freilich ein offenes Geheimnis.

Dass seine Skandalaussagen im Ibiza-Video zum Scheitern der türkis-blauen Regierung geführt hatten, ficht den Ex-FP-Vizekanzler nicht an. Er wolle „Rache an seinen Parteifreunden nehmen, von denen er sich verraten fühlt“, so ein Vertrauter.

Strache: "Wer, wenn nicht ich, soll antreten"

Insider: Sie waren eben Gast beim Villacher ­Fasching – haben Sie da auch mit Norbert Hofer gesprochen?

Heinz-Christian Strache: Hofer ist dort nicht aufgefallen, ich habe ihn nur aus der Entfernung gesehen.

Insider: Jetzt spitzt sich diese Konfrontation mit der „alten FPÖ“ bei den Reden am kommenden Aschermittwoch zu – wer wird diese Schlacht gewinnen? Was werden Ihre Kernaussagen sein?

Strache: Die letzten 14 Jahre war das Programm der FPÖ für die Aschermittwoch-Rede „HC Strache“. Bei mir, in der Prater­alm, wird’s das wieder geben. Wir haben dafür jedenfalls schon extrem viele Anmeldungen.

Insider: Aber da wird’s ja wohl auch einige politische Aussagen geben müssen?

Strache: Ich war der einzige ernst zu nehmende Herausforderer von Michael Häupl. Wer, wenn nicht ich, kann Michael Ludwig herausfordern? Und Häupl war noch ein ganz anderes Kaliber.

Insider: Aber was für eine ­politische Message kommt am Aschermittwoch von Ihnen?

Strache: Ganz wichtig wird das Freiheitsthema – als deutlicher Gegensatz zur Verbotspolitik von Rot-Grün. Dann die Kritik an der Verarmung der Gesellschaft und an der hohen Arbeitslosigkeit in Wien, bei Jugendlichen liegt sie ja schon bei 16 %. Dazu werde ich auch sicher über die ­erneuten Migrantenströme sprechen. Und natürlich über die Sicherheit in Wien.

Insider: Das alles lässt wenig Zweifel offen, dass Sie mit einer neuen Bürgerbewegung zur Wien-Wahl antreten werden. Ist da noch Platz zwischen einer nach rechts gerückten ÖVP und der FPÖ?

Strache: Die ÖVP ist rechts? Das kauft doch der ÖVP seit ­Beginn der Koalition mit den Grünen niemand mehr ab.

Insider: Würden Sie mit der Bürgerbewegung eine Parteien­allianz unterstützen, die Michael Ludwig und der SPÖ nach der Wien-Wahl das Bürgermeisteramt nimmt?

Strache: Nur, wenn die Grünen nicht in dieser Allianz dabei wären. Aber ohne deren Mandate wäre diese Ablöse Ludwigs gar nicht möglich.

Ermittlungen: Vor Anklage gegen Strache in Spesen-Causa?

Die Ermittlungen wegen Untreue in der Spesen-Affäre – Strache dementiert alle Vorwürfe – seien umfassend und dicht. Drei Zeugen hätten Ex-FP-Chef Strache bereits „schwer belastet“, berichtet ein Insider, der von ­einer Anklage ausgeht. Bestätigung gibt es dafür keine. Will sich Strache mit seinem Antreten in die Immunität flüchten? Er hat versprochen, nicht vor der Wahl in den Gemeinderat zu ziehen.

FP-VEREINE: Halbe Million von Turnauer-Firmen und anderen

Im Ibiza-Skandal-Video hatte Ex-FP-Chef Strache bekanntlich von Millionen-Spenden „am Rechnungshof vorbei“ geredet. Ermittlungen sollen nun laut Standard ergeben haben, dass Vereine im Umfeld der FPÖ eine halbe Million Euro von Turnauer-Firmen und Steyr Arms erhalten haben sollen.

Dem Bericht zufolge hätten sich Strache und Ex-FP-Klubchef Gudenus um die Spenden bemüht.

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