Keine Vertrauensfrage

Trotz ÖVP-Wahlschlappe: Mattle will bleiben

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Tirols ÖVP-Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle will trotz fast zehn Prozentpunkten minus und vorläufig nur mehr 34,5 Prozent bleiben und eine Landesregierung bilden.

Innsbruck. Tirols ÖVP-Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle will trotz fast zehn Prozentpunkten minus und vorläufig nur mehr 34,5 Prozent bleiben und eine Landesregierung bilden. Man habe eine "Aufholjagd" gestartet und dies habe letztlich geklappt, sagte Mattle vor Journalisten. Er werde am Montag im ÖVP-Parteivorstand auch nicht die Vertrauensfrage stellen.

Die Landespartei sei zu Wahlkampfbeginn bei 29 Prozent gestartet, meinte Mattle. Es sei gelungen, Wähler zurückzuholen, wenngleich: "Wir haben verloren, das ist uns bewusst". Man werde aber alles tun, um dieses Vertrauen zurückzugewinnen.

Als stimmenstärkste Partei stelle die ÖVP weiter den "Führungsanspruch", betonte der 59-Jährige. Man werde in den kommenden Tagen mit Sondierungsgesprächen beginnen, so Mattle. In punkto Koalitionen wollte sich der ÖVP-Landesparteiobmann nicht festlegen. Diesbezüglich sei er "noch offen". Eine mögliche Zweierkoalition mit der FPÖ werde es jedenfalls nicht geben, erneuerte Mattle seine Ansage aus dem Wahlkampf. Er würde sich auch durchaus zutrauen, eine "Dreierkoalition ins Leben zu rufen", wie er es ebenfalls schon vor der Wahl erklärt habe: "Jetzt werden wir in den Sondierungsgesprächen draufkommen, wie gut die Dinge funktionieren". Nach derzeitigem Stand gehen sich nur ÖVP-Zweierkoalitionen mit SPÖ oder FPÖ aus.

Rückendeckung vom ÖVP-Wirtschaftsflügel

Unterdessen erhielt Mattle Rückendeckung vom ÖVP-Wirtschaftsflügel, der sich zuletzt mitunter sehr kritisch gezeigt hatte. Wirtschaftsbundobmann Abg. Franz Hörl und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser gratulierten Mattle und dem Team der Tiroler Volkspartei zum "letztlich respektablen Ergebnis", wie sie in einer gemeinsamen Aussendung erklärten. "Die Voraussetzungen für die ÖVP vor dieser Wahl waren alles andere als einfach. Auch aufgrund der angespannten Themenlage rund um Energiekrise, Ukrainekrieg, Inflation und Teuerung", so Hörl. Umso bemerkenswerter sei das Abschneiden des ÖVP-Chefs, der in den vergangenen Wochen "viel Boden gutgemacht" habe.

Für Walser ist Mattle ein "Garant für Stabilität und kluge Politik": "Ich kenne und schätze Toni Mattle sein langem. Die Zusammenarbeit war stets von großem Vertrauen geprägt. Toni Mattle hat in den letzten Wochen gute Arbeit gemacht und ich bin überzeugt, dass er als Landeshauptmann sehr gute Arbeit leisten wird." Walser wurden immer wieder selbst Ambitionen auf den Landeshauptmann nachgesagt.

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