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Nach Massenpanik

Türken-Krieg: So reagiert die Polizei

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In den letzten Tagen kam es in Wien vermehrt zu Zwischenfällen.

Die Polizei arbeitet derzeit Vorfälle bei einer Kurden-Demonstration am Samstag in Wien auf. Eine Gruppe war am Stephansplatz mit türkischen Gegendemonstranten aneinandergeraten, ein Polizist wurde verletzt. Zudem mussten mehrere Kurden von der Exekutive des ORF-Zentrums am Küniglberg verwiesen werden. Für eine Demo am kommenden Samstag könnten die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden.

Die angemeldete Demonstration sei am Freitag um 18.30 Uhr losmarschiert, gegen 20 Uhr hätten rund zehn Personen der Gegenseite Teilnehmer verbal angegriffen. An die 100 Kurden hätten auf die Provokationen reagiert, worauf beide Seiten einander mit Pfefferspray attackiert hätten. Davon getroffen sei auch ein Polizist worden, der leicht verletzt wurde, bestätigte ein Sprecher der Exekutive gegenüber der APA.

"Allahu Akbar"-Rufe

Im Zuge der Auseinandersetzung habe eine Person "Allahu Akbar" gerufen, woraufhin Touristen am Stephansplatz - vermutlich aus Angst vor einem möglichen Terror-Anschlag - in Geschäfte, Lokale und Wohnungen geflüchtet seien. Betreiber von Lokalen sprachen von Verwüstungen, Gäste hätten nicht gezahlt. Laut Polizei soll die Szenen allerdings maximal zehn Minuten lang gedauert haben.

Laut einem Polizei-Sprecher ist das Ausmaß der Vorfälle am Stephansplatz noch nicht genau erfasst. Der Großteil der Demonstranten habe sich friedlich verhalten, auch sei es zu keiner Auflösung der Abschlusskundgebung gekommen. Von einem "Krieg", wie es in diversen Medien geheißen hatte, sei man "weit entfernt". Gegen eine Person wurde Anzeige wegen "aggressiven Verhaltens" gegenüber der Exekutive erstattet. Das Ausmaß des entstandenen Sachschadens sei noch nicht bekannt.

Kurden-Demo vor ORF-Zentrum

Einen weiteren Vorfall gab es bereits Freitagabend im ORF-Zentrum. Sieben junge Kurden tauchten dabei im Foyer am Küniglberg auf und ersuchten einen Mitarbeiter, im Fernsehen eine Mitteilung verlesen zu lassen. Von einem gewaltsamen Eindringen in die Redaktion kann laut Polizei nicht die Rede sein. Das große Aufgebot an Beamten sei dadurch zu erklären, da man anfangs die konkrete Bedrohungslage nicht gekannt habe. Die Kurden hätten sich schließlich ohne Widerstand aus dem Gebäude begleiten lassen.

Für eine weitere Kurden-Demo am Samstag könnten nun mehr Polizisten zum Einsatz kommen, als bisher. Einen konkreten Einsatzplan gebe es aber noch nicht, auch ein Platzverbot ist laut Exekutive im Moment nicht angedacht. Die Vorfälle vom Wochenende werde man aber natürlich in die Planungen einbeziehen, hieß es.

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