ÖSTERREICH

Umfrage ergibt klare Mehrheit für Neuwahlen

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Erstmals ergibt eine repräsentative Gallup-Umfrage für die Tageszeitung ÖSTERREICH ein klares JA zu Neuwahlen.

Dramatisch fällt die Reaktion der Österreicher auf die ständigen Streitigkeiten in der Koalitionsregierung aus: Es gibt ein klares Ja für Neuwahlen. Genau 58 Prozent sind für Neuwahlen, "wenn die Regierung nicht mehr in der Lage ist, konstruktive Arbeit zu leisten". Dies ergibt eine Umfrage des Gallup-Instituts im Auftrag der Tageszeitung ÖSTERREICH, wie das Blatt in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe berichtet.

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FPÖ-Wähler für, SPÖ-Wähler gegen Neuwahlen
Besonders deutlich ist der Wunsch nach Neuwahlen unter Männern, Jüngeren sowie Beamten und Angestellten. Nach Parteien gereiht sprechen sich in der repräsentativen Umfrage auf Basis von 400 Befragten vor allem die Wähler der FPÖ (zu 84 Prozent) für Neuwahlen aus. Eine Mehrheit für Neuwahlen findet sich unter allen Parteianhänern, lediglich unter SPÖ-Wählern ist es umgekehrt: Unter SP-Anhängern gibt es mit 43 Prozent die geringste Zustimmung zu Neuwahlen, 51 sprechen sich dagegen aus (Rest jeweils unentschieden).

ÖVP voran
In der Sonntagsfrage ("Wenn am kommenden Sonntag Nationalratswahlen wären, welcher Partei würden Sie ihre Stimme geben?) führt - hochgerechnet auf Basis von über 500 Befragten - die ÖVP mit 33 Prozent vor der SPÖ mit 31 Prozent. Die FPÖ kommt in der Sonntagsfrage auf einen Stimmenanteil von 14 Prozent, die Grünen von 15 und das BZÖ von 5 Prozent.

Gusenbauer würde bei VP-Neuwahlantrag Koalition beenden
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer würde nach einem Neuwahlantrag der ÖVP die rot-schwarze Koalition sofort beenden. Wörtlich erklärte der Kanzler in mehreren Medien: "Wenn eine Partei, die in der Regierung ist, einen Neuwahlantrag einbringt, dann gehört sie nicht mehr dieser Regierung an".

Gusenbauer ist überzeugt, dass Neuwahlen nicht alleine von der ÖVP abhängen. "Selbst wenn die ÖVP glaubt, ihr gehöre das Land, heißt das noch lange nicht, dass das geschieht, was sie will. Sie repräsentiert 34 Prozent der Wähler", sagte er gegenüber Medien. Ob eine ÖVP-Neuwahlantrag im Nationalrat keine Mehrheit finden würde, ließ der Kanzler jedoch offen: "Das ist Angelegenheit des Parlaments." Eigenartig sei, dass nach der Einrichtung eines U-Ausschusses die ÖVP "in Neuwahlen flüchten" wolle.

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