Laut ÖSTERREICH-Umfrage liegt die ÖVP acht Punkte vor der SPÖ, Pröll klar vor Faymann. Die Koalitions-Stimmung wird schlechter.
Die aktuelle Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH macht verständlich, warum sich Bundeskanzler Werner Faymann in der Koalition unter Druck gesetzt fühlt. Die Auswertung der 400 Interviews zeigt diese Woche unmissverständlich, dass die ÖVP innerhalb der Koalition davonzieht.
Die letzte Umfrage hat diesen Trend bereits gezeigt - Mehr dazu hier.
8 Prozentpunkte hinten
Die SPÖ liegt mit 28 Prozent weiter
deutlich unter ihrem Nationalratswahlergebnis 2008 (29,3%) und vor allem
hinter Josef Prölls ÖVP. Die klettert weiter auf 36 Prozent – das sind
bereits um zehn Prozent mehr als bei der Debakel-Wahl im Vorjahr. Die FPÖ
käme bei einer Neuwahl auf 19, die Grünen auf 12 Prozent.
Schlecht in der Kanzlerfrage
Für Faymann nicht erfreulicher ist
die Kanzlerfrage. Würde der Regierungschef direkt gewählt werden, käme er
auf 35 Prozent, 39 Prozent würden für seinen Widersacher Pröll stimmen. Bei
den 30- bis 50-Jährigen beträgt der Unterschied mit 47:26 Prozent für Pröll
sogar 21 Prozent. Ärgerlich für den SPÖ-Chef: Immerhin 9 Prozent der
SP-Wähler votieren für Pröll.
Miese Stimmung für SPÖ
Noch ernüchternder für die SPÖ
ist die Frage nach der derzeitigen Stimmungslage der Parteien:
- Ganze 50 Prozent sind der Meinung, „dass die Stimmung für die SPÖ“ schlecht bis sehr schlecht sei. Nur das BZÖ liegt schlechter.
- Auch die eigenen Wähler sehen schwarz: Nur 32 Prozent von ihnen halten die Stimmung in der eigenen Partei für gut (insgesamt sind es 13 Prozent.) Im Vergleich: 67 Prozent der ÖVP-Wähler halten die Stimmung für die eigene Partei für gut (insgesamt sind es 40 Prozent).
- Besonders deutliche Defizite hat die SPÖ bei Männern unter 50, bei Studenten, sowie bei Freiberuflern und Selbständigen.
- Bedrohlich ist auch der Vergleich mit der Konkurrenz von der FPÖ. Die Freiheitlichen liegen bei der Stimmungsfrage sogar noch vor der ÖVP. Insgesamt halten 41 Prozent der Befragten die blaue Stimmung für gut, bei den eigenen Wählern sind es sogar 69 Prozent.
Die SPÖ ist also angeschlagen. Und will wohl deshalb den Kuschelkurs in der Koalition beenden.