Die Schwäche der Bundes-ÖVP schlägt voll auf die Landesparteien durch.
Innsbruck/St Pölten/Salzburg. Diese Umfragen sind seit Tagen DAS Gesprächsthema der Polit-Szene: Vor den Landtagswahlen in Tirol (25. September), Niederösterreich (Ende Jänner) und Salzburg (April) ließ die Lazarsfeld Gesellschaft für ÖSTERREICH die Stimmung abtesten. Diese Momentaufnahmen zeigen klar: Die Schwäche der Bundes-ÖVP mit Kanzler Karl Nehammer – sie liegt derzeit bei nur 20 % – schlägt voll auf die mächtigen Landesparteien durch.
In Tirol droht realistische Mehrheit gegen die ÖVP
Mattles Drama. Starten wir mit Tirol, wo bereits in vier Wochen gewählt wird. Laut Lazarsfeld-Hochrechnung kommt die VP des neuen Landesparteichefs Anton Mattle nur auf 25 %. Bei der Wahl 2018 waren es noch 44 % gewesen. Die Landeshauptmann-Partei verliert fast die Hälfte ihrer Wähler.
Neue Mehrheiten. Dramatisch für Mattle, der eine Koalition mit der FPÖ ausschließt: Erstmals gäbe es mit SPÖ, Grünen, Neos und Liste Fritz eine realistische Mehrheit gegen die ÖVP. Wenn es blöd für Mattle läuft, wird er also nicht mal Landeschef. Die Folge wäre eine interne Revolte von Bauern- und Wirtschaftsbund, die dann versuchen würden, mithilfe der FPÖ ohne Mattle den Landeshauptmannsessel zu erhalten.
Niederösterreich: ÖVP-Absolute ist wohl weg
Mikl-Leitner kämpft. In NÖ schaut es vordergründig nicht ganz so schlimm aus: Bei 32 % liegt die Hochrechnung der mächtigsten Landes-VP von Johanna Mikl-Leitner. Ein satter Verlust von 18 Punkten, der Chefsessel wäre aber noch türkis. Aus ÖVP-Kreisen hieß es sofort, man habe viel bessere interne Umfragen – doch auch wenn es nicht so dick kommt: Eine absolute Mehrheit wird Mikl-Leitner bei der Wahl (voraussichtlich) Ende Jänner wohl nicht mehr erreichen. Mikl hat ihre Wahl-Strategie bereits erkennen lassen: Maßnahmen gegen Teuerung auf Landesebene – und einen Wahlkampf gegen die Bundesregierung, dabei ist es auch egal, wenn Parteifreund Nehammer diese anführt.
Salzburg: ÖVP wird von SPÖ und FPÖ überholt
Noch Zeit bis April. Dramatisch auch die Hochrechnung für Salzburgs ÖVP: Wilfried Haslauer – er reagiert geräuschlos und professionell mit Grünen und Neos – würde prompt von den beiden Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ überholt. Die beste Nachricht für Haslauer: Er hat noch bis zur Wahl im April Zeit, das Steuer herumzureißen...